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Stauden mit Echtem Mehltau
Im Sommer beginnt die Blütezeit vieler Prachtstauden, die z.T. auch als Schnittblumen Verwendung finden. Leider sind einige Arten besonders anfällig für Echten Mehltau. So leiden Rittersporn, Indianernessel und Phlox regelmäßig unter dieser Pilzkrankheit.
Die Bezeichnung Echter Mehltau ist eine Sammelbezeichnung für viele verschiedene Pilzgattungen und -arten. Genau genommen müsste man also von den Echten Mehltaupilzen sprechen. Der Echte Mehltau an Rittersporn trägt den botanischen Namen Erysiphe aquilegiae var. ranunculi. Er befällt neben Rittersporn auch andere Pflanzenarten aus der Familie der Ranunculaceae, z.B. den Hahnenfuß.
Typisch für die Echten Mehltaupilze ist aber ihre meist recht hohe Wirtsspezifität. D.h. eine bestimmte Art ist auf nur eine oder eng verwandte Wirtspflanzen spezialisiert. So kann der Echte Rosenmehltau beispielsweise nicht auf Rittersporn leben, und die Sporen des Apfelmehltaus stellen keine Gefahr für Phlox oder Herbstastern dar.
Eine weitere Besonderheit der Echten Mehltaupilze zeigt sich im Infektionsverhalten. Während die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel oder die Grauschimmelfäule an Erdbeere sich besonders gut bei feuchter Witterung entwickelt, brauchen Echte Mehltaupilze keine ständige Feuchtigkeit, um ins Pflanzengewebe eindringen zu können. Daher kommt es auch während sommerlich trockener Witterungsphasen recht häufig zu einem Befall durch diese Pilzgruppe.
Leider ist die Resistenzzüchtung bei Stauden nicht sehr weit fortgeschritten, sodass kaum Sorten mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Echten Mehltau zur Verfügung stehen.
Wer seine Blumen vor Befall schützen will, wird daher auf vorbeugende Spritzungen mit Pflanzenschutzmitteln nicht verzichten können. Einsetzbar sind z.B. „Duaxo Universal Pilz-frei“ (COMPO) , „Pilzfrei Ectivo“ (Celaflor) oder „Rosen-Pilzfei Folicur“ (Bayer).
Für das bei Biogärtnern beliebte BioBlatt-Mehltaumittel besteht seit Juni letzten Jahres ein behördliches Anwendungsverbot. Eine Alternative sind Schwefelpräparate, die allerdings bei sommerlichen Temperaturen Verbrennungen an Blättern und Blüten verursachen können.
Christoph Hoyer
Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.