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Wein: Echter Mehltau an Weinreben
Foto: Hoyer Der warme Sommer 2010 bot für die Entwicklung der Weinreben auch außerhalb der Weinbauregionen ideale Bedingungen. Allerdings konnte sich auch der Echte Rebenmehltau schon sehr frühzeitig entwickeln. Anders als sein Namensvetter, der feuchtigkeitsliebende Falsche Mehltau, entwickelt er sich bei trockenem und warmem Wetter sehr gut.
Die ersten Infektionen erfolgen schon im späten Frühjahr an den Blättern. Das unauffällige weißgraue Myzel wird meist nicht wahrgenommen. Erst wenn die Beeren erbsengroß sind, fällt auf, dass die Früchte von einem weißgrauen Pilzrasen überzogen sind und zum Teil aufplatzen, sodass die Kerne zu sehen sind. Untersucht man den Rebstock genauer, kann man den Pilzbefall auch an Blättern und als grauen Belag auf den Trieben sehen.
Vorhandener Befall lässt sich jetzt leider nicht mehr tilgen. Alle Maßnahmen gegen den Echten Rebenmehltau müssen vorbeugend erfolgen, um frühzeitig Infektionen zu verhindern.
Wer seinen Rebstock im kommenden Jahr vor Befall schützen möchte, kann bei beginnendem Austrieb mit Netzschwefelpräparaten, z.B. „Netzschwefelit“ (Neudorff) oder „Naturen Netzschwefel“ (Scotts Celaflor) spritzen. Außerdem sind folgende Produkte einsetzbar: „Pilzfrei Ectivo“ (Scotts Celaflor) mit dem Wirkstoff Myclobutanil und das kupferhaltige „Cueva Pilzfrei“ (Neudorff).
Seit einigen Jahren werden in den Baumschulen und Gartenmärkten auch pilzfeste Rebsorten angeboten. Leider liegen bisher noch keine langjährigen Erfahrungen mit diesen Sorten vor.
Wer sich über anbauwürdige Tafeltrauben informieren möchte, findet im Internet reichlich Informationen. Empfehlenswert sind z.B. die Infoschriften der Bayerischen Gartenakademie,
die Sie herunterladen können unter http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/infoschriften/obst/
Christoph Hoyer
Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungsssituation.