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Hoffnung für den Buchsbaum
Foto: Beltz
Der Buchsbaum hat es schwer, in vielen Regionen setzen ihm besonders die Raupen des Buchsbaumzünslers Cydalima perspectalis zu. Buxus-microphylla-Sorten werden zwar nur zögerlich befallen, aber auch sie können völlig kahl gefressen werden. Resistente Buchsbaumsorten gibt es leider nicht.
Effektive Bekämpfung
Das Tückische an den Raupen dieses Schmetterlings ist, dass sie gern im Innenbereich dichter Pflanzen sitzen und diese bei Massenauftreten innerhalb kürzester Zeit kahl fressen können. Regelmäßige, genaue Kontrollen der Pflanzen auf Raupenbesatz, eventuell unterstützt durch Lockstoff-Fallen, um den Falterflug zu bestimmen, sind daher wichtig.
Wenn die Raupen nicht abgesammelt werden können, sind Insektizidspritzungen nötig. Gut wirken biologische Produkte auf Basis von Bacillus thuringiensis. Dann genügen normalerweise ein oder zwei Behandlungen im Jahr, bei denen auch die inneren, versteckten Bereiche der Pflanzen behandelt werden, gegen die jungen Raupen völlig.
Foto: Beltz
Vögel als Helfer in der Not
Viele Medien verbreiten den Rat, Algenkalk sowohl gegen Buchsbaumblattfall (Cylindrocladium buxicola) als auch gegen Buchsbaumzünsler einzusetzen. Für die Wirksamkeit von Algenkalk gegen diese Schaderreger gibt es allerdings bislang keine wissenschaftlichen Belege. Das gilt auch für die von homöopathischen Produkten oder von Effektiven Mikroorganismen, daher sind sie nicht zu empfehlen.
Beobachtungen, dass nach dem Einsatz kein Befall mehr auftrat, sind oft Folgen von Witterungsbedingungen oder von Nützlingen. Gerade im trockenen Sommer 2018 trat auch ohne Behandlung kaum Blattfall auf, und die Vögel fraßen in Ermangelung anderer Insekten verstärkt Buchsbaumzünslerraupen.
Einen Buchtipp zu diesem Thema finden Sie hier.
Heinrich Beltz
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Niedersächsische Gartenakademie
Weitere Infos finden Sie auf dem Merkblatt der Landwirtschaftskammer