• Gartenpraxis
  • Pflanzenschutz
  • Schädlinge

Kartoffelkäfer

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Kartoffelkäfer
  • Schaderreger
  • Kartoffeln
  • Fraßschäden
  • Häutung
  • Larven
  • Pflanzenschutzmittel
  • Ernteverlust
  • Kulturschutznetze

Kartoffelkäfer und LarvenFoto: Hoyer Im Garten empfiehlt es sich, die Kartoffelbeete ab Anfang Juni regelmäßig auf Kartoffelkäfer und Larven zu kontrollieren und die Tiere einfach abzu­sammeln Kartoffelkäfer gehören neben der Kraut- und Braunfäule zu den wich­tigsten Schaderregern an Kartoffeln. Allerdings treten diese auffäl­ligen Schädlinge nicht in allen Re­gionen glei­cher­maßen stark auf.

Meist Ende Mai schlüpfen die jun­gen Larven aus den gelben Eiern, die die Käfer an den Blattunterseiten der Kartoffel­pflan­zen in größe­rer Menge ablegen. Im Juni entwickeln sich die roten Larven bei war­mem Wetter meist recht schnell und können die Pflanzen im Extremfall kahl fressen, sodass nur noch die Blattstiele übrig bleiben.

Nach dreimaliger Häutung haben die Larven ihre Entwicklung abgeschlossen und verpuppen sich dann im Juli im Boden. Nach einer ca. zweiwöchigen Puppenruhe schlüp­fen erneut erwachsene Käfer, die sich im Herbst im Boden vergraben, um dort ihre Winterruhe zu verbringen.

Der Kartoffelkäfer stammt ursprünglich aus dem Coloradogebiet in Nordamerika, weshalb er auch manchmal als Koloradokäfer bezeichnet wird.

In seiner ursprünglichen Heimat ernährte sich der Käfer von ein­heimischen Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewäch­se. Erst im Laufe der Zeit besiedel­te er auch die Kartoffelfelder und entwickelte sich somit zu einem bedeutenden Schädling.

Vermutlich fand er mithilfe von Schiffslieferungen aus Amerika seinen Weg nach Europa. Vor ungefähr 130 Jahren wurde er erstmals in England, in den Niederlanden und in Deutschland festgestellt. Die flächendeckende Ausbreitung in Europa erfolgte allerdings erst in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts von Westen nach Osten.

Im Jahr 1950 gelangte der bekannte Käfer sogar zu politischer Berühmtheit. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde nämlich aus Propagandazwecken von den politisch Verantwort­li­chen gemeldet, dass amerikani­schen Flugzeuge große Mengen des „Ami­käfers“ über den Kartoffel­feldern abgeworfen hätten. Neu war diese These nicht, denn schon Jahre zuvor waren ähnliche Anschuldigungen aus dem Deutschen Reich gegenüber den USA zu hören gewesen.

Mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln können Landwirte heute größere Ernteverluste verhindern. Im Garten sollte man allerdings überlegen, ob man Pflanzenschutz­mittel einsetzt oder ab Anfang Juni die Kartoffelbeete regelmäßig auf Käfer und Larven kontrolliert und die Tiere einfach abliest. Ich rate dazu, viel kochendes Wasser mit einem Schwung über die eingesammelten Tiere zu gießen, um sie schnellstmöglich zu töten.

Wer über Kulturschutznetze ver­fügt, kann die Kartoffelpflanzen auch damit abdecken und so zuflie­gende Käfer vom Kraut fernhalten.

Bei größeren Kartoffelbeeten lässt sich auch das im Bioanbau zugelassene Präparat „Naturen Schädlingsfrei Neem“ (Scotts Celaflor) einsetzen. Allerdings ist zu bedenken, dass dieses Präparat schon wenige Tage nach der Eiablage gespritzt werden muss.

Gegen größere Larven oder erwachsene Käfer zeigt das Produkt keine ausreichende Wirkung. Auch zugelassene Mittel mit den Wirkstoffen Pyrethrine und Rapsöl, wie „Spruzit Schädlingsfrei“ (Neudorff) oder „Obst- und Gemüse Schädlingsfrei“ (Bayer) erfassen ausschließlich sehr junge Larven.

Christoph Hoyer

Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungsssituation.

Online-Seminar am 26.11.2024

Gärtnern auf der Fensterbank

Frisch, gesund und lecker: Wie Sie zuhause Microgreens und Sprossen in Anzuchtschalen und Sprossen im Keimglas selbst anbauen können, zeigt Ihnen Stefanie Ruhnke in diesem Seminar. Erfahren Sie alles über Saatgut, Pflege und Ernte. Außerdem bringen kreative Rezeptideen frische Vitamine in Ihre Küche!

Mehr Informationen 

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. Neben interessanten Infos zu den einzelnen Pflanzen, finden Sie hier auch passende Bezugsquellen.

mehr…

Wintergemüse – Saisonkalender

Wintergemüse – Saisonkalender Auch im tiefsten Winter können Sie frisches Grün in Ihrem Garten ernten. Hier sehen Sie, welche Gemüsearten sich für den Anbau im Winter eignen und wann Sie welches Gemüse wie lange ernten, säen, pflanzen oder lagern können.

mehr…

Gartenkalender 2025

Der Gartenkalender 2025 ist da!

Tolle Info zu Obst, Gemüse und Zierpflanzen. Tipps und Tricks rund um den Garten, Neuheiten aus der „grünen“ Branche, übersichtliche Saat-, Pflanz- und Erntetabellen, Pflanzenschutztipps und vieles mehr.
Der gute Begleiter durchs Gartenjahr!

Mehr Informationen 

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten November

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den November.
mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten September

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den November.
mehr…

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten November

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den November.
mehr…

„Der Fachberater“ – damit Sie auf dem Laufenden sind!

Der Fachberater

Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

mehr...