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Schwache Kohlpflanzen
Foto: Hoyer Wenn Kohlrabi, Kopf- oder Rosenkohlpflanzen nicht richtig wachsen wollen, so kann das unterschiedliche Ursachen haben. Zum Abklären der möglichen Schadursache empfiehlt es sich, Blätter und Wurzeln der kümmernden Pflanzen genauer anzuschauen.
Zeigen die Blätter viele kleine Löcher, könnte ein Befall mit dem Kohlerdfloh vorliegen. Diese kleinen, schwarz glänzenden oder gelb und schwarz gestreiften Käfer treten schon ab April verstärkt auf und schädigen die Pflanzen vor allem in der ersten Vegetationshälfte. An Sämlingen und Jungpflanzen von Kohl, Radies, aber auch von Rucola oder den sogenannten Asia-Salaten wird das Wachstum durch die Fraßaktivitäten deutlich gebremst. Empfehlenswerte Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es hier nicht.
Finden sich größere Fraßstellen an den Kohlblättern, sind im Juni meist Schnecken oder Vögel die Ursache. Raupen von Kohlweißling, Kohleule und Kohlschabe treten erst später im Sommer auf.
Foto: Themenbild Kugelige Verdickungen an den Wurzeln und am Wurzelhals, die beim Aufschneiden innen einen oder mehrere kleine Hohlräume aufweisen, sind ein deutlicher Hinweis auf einen Befall mit dem Kohlgallenrüssler. Mit etwas Glück findet man in diesen Gallen auch die weißen bis cremefarbenen, fußlosen Larven des Schädlings. Stärkerer Befall bremst das Wurzelwachstum. Die Pflanzen sterben zwar nicht ab, kümmern aber über einen längeren Zeitraum.
Sind die Wurzeln durch Fraß zerstört, können die Maden der Kohlfliege dafür verantwortlich sein. Zur Abwehr dieses Schädlings haben sich Kulturschutznetze bestens bewährt. Gegen Kohlgallenrüssler und Kohlerdfloh sind sie allerdings nicht wirksam.
Christoph Hoyer