- Tiere im Garten
Bienen halten – ein faszinierendes Hobby
Wie viele Kosten fallen dauerhaft an?
Die Grundausstattung für eine Kleinimkerei mit zwei Bienenvölkern kostet rund 1500 Euro. Darin enthalten sind Werkzeuge und Material fürs Imkern inkl. Bienenvölker (rund 720 Euro) sowie für die Honigernte (560 Euro) und für die Vermarktung des Honigs (220 Euro). Nach der Grundinvestition halten sich Ertrag und Kosten bei der Kleinimkerei ungefähr die Waage.
Ein Bienenvolk erwirtschaftet in einer Standimkerei etwa 30–35 kg Honig pro Jahr. Wandert man mit seinen Völkern gezielt in Obstplantagen, Rapsfelder oder in den Wald, werden deutlich höhere Ernten erzielt. Es gibt auch Jahre, in denen die Ernte völlig ausfällt, oder solche, in denen Honig im Überfluss geerntet werden kann.
Auf der Grundlage von 30 kg Honig je Volk und einem Verkaufswert von 9 Euro/kg Honig ergeben sich 270 Euro Verkaufswert. Dies entspricht in etwa den jährlichen Kosten für ein Bienenvolk, wenn man seine Arbeitszeit und Fahrtkosten nicht mit einrechnet.
Foto: Mühlen
Wichtig: ganzjähriges Nahrungsangebot
Bei der Standortwahl für die Bienenvölker ist es wichtig, dass in der Umgebung Trachtquellen für die ganzjährige Versorgung der Völker vorhanden sind. Im besiedelten Bereich sind dies vor allem naturnahe Gärten, Parkanlagen und Friedhöfe. Ferner bilden Brachen, Streuobstwiesen, Feldraine, Wegränder sowie Ufer- oder Waldsäume oft blühende Netzwerke zwischen den Lebensräumen und bieten Bienen einen gedeckten Tisch.
Foto: blickwinkel/K. Wagner
Eignet sich mein Garten für die Bienenhaltung?
Verbunden mit der Überlegung, ob Imkerei der richtige Ausgleich für die Mühen des Alltags darstellt, ist die Frage: Wohin mit den Bienen? Natürlich will man die Bienenbeute am liebsten im eigenen Garten aufstellen. Nicht immer ist dies möglich, denn Bienen benötigen einen ruhigen Platz. Die Fluglöcher sollten nach Süd/Ost gerichtet sein, auf keinen Fall darf der Wind vor den Flugbrettern entlangfegen. Der Standort sollte sonnig und trocken, niemals feucht oder kalt sein.
Achten Sie beim Kauf der Bienen darauf, dass sie gesund und vital sind. Am besten nehmen Sie einen erfahrenen Imkerkollegen mit und lassen von ihm die Völker bewerten. Auf jeden Fall sollten Sie sich ein Gesundheitszeugnis für die Tiere vorlegen lassen.
Bienen im Garten fördern
- Von Frühjahr bis Herbst sollten Blumen blühen. Wildformen sind Zuchtformen vorzuziehen. Bevorzugen Sie zudem Pflanzen mit ungefüllten Blüten sowie ausdauernde, mehrjährige Pflanzen.
- Verzichten Sie auf Pflanzenschutzmittel.
- Bienenwiesen statt Golfrasen: Hier blühen u. a. Krokusse, Gänseblümchen, Ehrenpreis, Storchschnabel, Veilchen, Löwenzahn, Hahnenfuß, Klee oder Habichtskraut, um nur einige Arten zu nennen, die auch einen regelmäßigen Schnitt vertragen.
- Bei immergrünen Arten und Bodendeckern Nadelgehölze vermeiden.
- Neben der Honigbiene gibt es ca. 500 weitere Bienenarten (Wildbienen), die für die Bestäubung von großer Bedeutung sind. Einsiedlerbienen und Hummeln im Kleingarten zu fördern, ist eine wichtige Naturschutzmaßnahme. Neben der naturnahen Gartengestaltung mit heimischen Blütenpflanzen können Sie auch Nisthilfen anbieten.
In einer modernen Imkerei werden sogenannte „Magazinbeuten“ bevorzugt. Sie bestehen aus mehreren Kisten (Zargen), in die die Rahmen mit den Bienenwaben gehängt werden. Die Magazinbeuten können der Größe des Volkes angepasst werden. Kleine Völker erhalten nur eine Zarge, während Wirtschaftsvölker bis zu vier Zargen (zwei Brut- und zwei Honigräume) besetzen können. Eventuell kann es geraten sein, die Bienenbeuten in einem wetterfesten Freistand unterzubringen, um Frevel und Diebstahl vorzubeugen. Es bedarf meist nicht der Errichtung von festen Bienenhäusern, für die auch eine Baugenehmigung erforderlich wäre.
Foto: Breder