- Tiere im Garten
Putzmuntere Nützlinge: Blaumeisen
Foto: Rohdich Ein kleiner, putzmunterer Vogel zählt zu den bekanntesten, beliebtesten und häufigsten Besuchern unserer Gärten – die Blaumeise (Parus caeruleus). Jeder Gärtner weiß nur Gutes über sie zu berichten und bemüht sich oft, ein Pärchen das ganze Jahr über im Garten zu halten, zumindest in der Nähe. Die Winzlinge lassen sich leicht und mit geringen Kosten anlocken, indem Sie ihnen im Frühjahr und Sommer Nistkästen und in strengen Wintern Futter anbieten.
Jede Höhle ist recht
Alle Blaumeisen sind Höhlenbrüter, die ihre Eier dort ablegen, wo sie bequem hineinschlüpfen können: in natürliche, von anderen Vögeln hergestellte Baumhöhlen, in andere von der Natur geschaffene Höhlen und in die vielen Möglichkeiten,die durch die Nähe des Menschen geboten werden.
Da gibt es nicht nur die hölzernen und tönernen Nisthilfen mit maßgeschneidertem Schlupfloch, sondern auch zweckfremde wie Briefkästen, nichtverschlossene Kästen und Truhen,Holzfässer mit Spundloch und dergleichen mehr – mancher Gärtner hat da schon eine Überraschung erlebt.
Fleißige Schädlingsvertilger
Die Mühe,die munteren Vögel zu halten, lohnt sich, auch für scharfe Aufwand-Nutzen-Rechner unter den Gärtnern. Denn wer bedenkt, dass proJ ahr ein bis zwei Bruten mit insgesamt 15, 20 oder gar 30 immer hungrigen Jungen aufgezogen werden können, der benötigt keinen Computer, um ihre Nützlichkeit zu errechnen. Man setze sich nur einmal ein paar Stunden hinzu, um zu beobachten, welches und vor allem wieviel Futter die Altvögel heranschleppen und in nimmersatte Schnäbel stopfen:
Allein an einem Junitag fliegen die kleinen Meisen 15 Stunden lang alle zehn bis 15 Minuten, die Schnäbel gefüllt mit für die Gartenpflanzen meist schädlichen Insekten, Raupen und Würmern. Kann es überhaupt eine bessere Schädlingsbekämpfung geben?
Ist die erste Brut früh im Jahr abgeschlossen, kann noch bis in den August eine zweite nachfolgen.Sind die munteren Kerlchen, die schon wie ihre Eltern gefärbt sind, flügge, werden sie noch etwa 14 Tage lang betreut. Dann trennt sich der Familienverband, und die jungen Blaumeisen fliegen in alle Richtungen davon.
Foto: Rohdich
Ans nächste Jahr denken
Es ist sinnvoll, die Nistkästen nun abzuhängen, zu reinigen und im folgenden März rechtzeitig wieder an alter Stelle aufzuhängen. Bieten Sie den Vögeln eine Winterfütterung im Garten an, was freilich umstritten ist, fliegen sie kaum weiter fort. Ihr fröhliches und interessantes Treiben in Gesellschaft von anderen Meisen- und Vogelarten lässt sich dann gutbeobachten.
Aber auch den Winter über, mag er noch so frostig ausfallen, schwärmen die Blaumeisen gern in Wald und Flur aus, wo sie Trupps mit anderen Meisen bilden, um sich pflanzliche und tierische Nahrung zu besorgen – Hauptsache, sie finden im nächsten Frühjahr in ihren angestammten Garten zurück.
Walther Rohdich