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Wintergarten anlegen: Grundlegende Überlegungen für den Start
Auch im Winter eine grüne Oase mit viel natürlichem Licht genießen – der Wintergarten bietet genau diese Möglichkeit. Bevor sich Immobilieneigentümer hier entspannen, geht es um die Planung. Und hier gibt es durchaus einige Hürden zu überwinden.
Foto: atimedia/Pixabay.com
Standortwahl, Größe und Stil
Beim Bau das Wintergartens sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Standortentscheidung spielt die Himmelsrichtung eine wichtige Rolle – gerade in Bezug auf die Sonneneinstrahlung.
- Süd- und Westlage: Ein Wintergarten, der nach Süden oder Westen ausgerichtet ist, bietet im Winter mehr Sonne und Wärme. Dafür kann es im Sommer sehr heiß werden. Hier wird die Belüftung zu einem wichtigen Punkt.
- Nord- und Ostlage: Eine nördliche/östliche Ausrichtung bedeutet, dass die direkte Sonneneinstrahlung geringer ist. Im Winter hat diese Tatsache Einfluss auf den Energieverbrauch.
Ein zweiter Aspekt betrifft die Frage, ob für den Wintergarten erst ein Fundament angebaut werden muss oder sich vielleicht eine Terrasse nutzen lässt. Damit entsteht nicht nur eine nahtlose Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich. Die Kosten werden so deutlich reduziert. Ohne Terrasse bietet der Wintergarten deutlich mehr Gestaltungsspielraum.
Sehr wichtig in der Standortfrage wird das Thema Energieeffizienz durch die in Deutschland stark variierenden Temperaturen. Gerade die Glasflächen sind hier als Übergangsfläche der Energie besonders gefragt. Eine gute Isolierverglasung zahlt sich auf lange Sicht aus.
Was die Größe angeht, ist die Nutzung entscheidend. Die Einrichtung als Wohnraum setzt einen gewissen Platzbedarf voraus – zwischen 20–30 m². Ein Wintergarten als grüne Oase und zum Unterbringen der Pflanzen kann etwas kleiner ausfallen. Hier reichen bis 15 m² wahrscheinlich aus. Hinsichtlich des Stils geht es um die eigenen Ansprüche, es sind verschiedene Ansätze denkbar:
- Moderner Stil mit klaren Linien, viel Glas und einem Rahmen aus Aluminium oder Stahl.
- Klassischer Stil mit einer Rahmenkonstruktion aus Holz oder PVC, der eine traditionelle Atmosphäre entstehen lässt.
- Der Landhausstil setzt eher auf natürliche Materialien und lässt ein rustikales Ambiente entstehen.
- Im Orangerie-Stil kombinieren sich verschiedene Materialien zu einem edlen und stilvollen Look, der von außen sehr exklusiv wirkt.
Materialien und Konstruktion
Für die Planung eines Wintergartens stehen sehr unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Hier ist zwischen der Rahmenkonstruktion und der Verglasung zu unterscheiden. Was macht die einzelnen Materialien für die Konstruktion aus?
- Aluminium ist ein langlebiges und pflegeleichtes Material für einen Warmwintergarten, das sich durch die Stabilität für größere Glasflächen und schlanke Rahmen eignet. Leider sind die Dämmeigenschaften nicht optimal, was in der Planung zu berücksichtigen ist.
- Stahl ist robust, es lassen sich sehr schmale Rahmen bauen, die große Glasflächen tragen. Ähnlich Aluminium hat bei Stahl bei der Wärmedämmung Eigenschaften, die planungstechnisch eine Rolle spielen.
- Holz bringt eine sehr warme und natürliche Optik mit, die mit guten Dämmeigenschaften kombiniert wird. Allerdings braucht es auch regelmäßig Pflege.
- Kunststoff gilt als vergleichsweise preiswert und wartungsarm. Energetisch sind die Eigenschaften in Ordnung und es ist resistent gegen Feuchtigkeit. Allerdings hat Kunststoff andere Eigenschaften bei der Stabilität und verändert sich mit der Zeit in der Oberfläche.
Hinsichtlich der Verglasung fließen verschiedene Aspekte ein. Die Sonneneinstrahlung, Wärmeverluste und Sicherheit spielen eine wichtige Rolle. In der Auswahl geht es letztlich darum, diesen drei Punkten möglichst gut gerecht zu werden. Je nach Standort kann auch der Schallschutz eine Rolle spielen. Die Auswahl des Glases ist wahrscheinlich einer der schwierigen Punkte in der Planung.
Ausstattung und Einrichtung
Die Ausstattung ist ein Aspekt, der sehr stark von den individuellen Ansprüchen geprägt wird. Hier lassen sich verschiedene Stilrichtungen kombinieren und so der Wintergarten zu einem Home-Spa mit Whirlpool machen. Der Fantasie sind nur wenige Grenzen gesetzt. Was nicht vernachlässigt werden darf: Das Beleuchtungskonzept. Im Sommer wird das natürliche Licht genutzt, für die kalte Jahreszeit spielen künstliche Lichtquellen eine wichtige Rolle.
Pflanzen im Wintergarten
Beim Thema Pflanzen im Wintergarten gehen die Meinungen wahrscheinlich stark auseinander. Grundsätzlich eignen sich verschiedene Ansätze – wie die grüne, tropische Oase oder eine Orangerie für den Winter. Grundsätzlich sollte aber klar sein: Je mehr empfindliche Pflanzen im Wintergarten stehen, desto höher wird der Heizbedarf im Winter.
Fazit: Im Wintergarten 365 Tage im Jahr entspannen
Ein Wintergarten bietet natürliches Licht, wird zu einer Wellnessoase und lädt einfach zum Entspannen ein. Bis es so weit ist, sind einige Hürden zu überwinden – von der Planung des Rahmens bis zur Auswahl der Einrichtung.
Maximilian Schmidt