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Blumenzwiebeln verwildern: Was tun und was lassen?
Welche Arten und Sorten für das Verwildern funktionieren, worauf bei der Pflanzung zu achten ist und wie die Blühfreude erhalten werden kann, darüber sprach unsere Redakteurin Gitta Stahl mit Dieter Gaissmayer, Inhaber einer Staudengärtnerei in Illertissen/Bayern.
Foto: Breder
Wann genau spricht man denn eigentlich vom Verwildern von Blumenzwiebeln?
Wenn ich – wie beispielsweise in dem bereits angesprochenen Sichtungstest – 45 Zwiebeln einer Sorte setze, dann erwarte ich im ersten Jahr zumindest pro Zwiebel eine Blüte. Bleibt es in den folgenden Jahren bei der gleichen Anzahl Blüten, so spricht man von konstant. Werden es von Jahr zu Jahr mehr Blüten, dann spricht man von verwildern.
Wann funktioniert das Verwildern gut und wann nicht?
Der Standort ist ganz wichtig, der richtige Lebensbereich, an dem sich die Zwiebeln wohl fühlen. Und dann liegt es noch an der Art oder Sorte. Die Züchtung der Zwiebeln ist fest in einigen wenigen Händen in den Niederlanden, und die Dauerhaftigkeit der Zwiebeln ist nicht das oberste Züchtungsziel, was aus Sicht der Züchter und Vermarkter ja auch durchaus verständlich ist.
Foto: privat Da werden wunderschöne Blüten zusammengekreuzt oder selektiert, doch vorwiegend wird nach Schönheit, nicht nach Langlebigkeit selektiert. Deshalb gibt es viele „Eintagsfliegen“, na ja, „Einjahrsfliegen“ sollte man wohl besser sagen.
Welche Standorte eignen sich im Haus- und Kleingarten besonders gut?
Optimal zum Verwildern sind Dauerstaudenpflanzungen, beispielsweise mit Hosta und Astilben. Die treiben erst aus, wenn die Zwiebelpflanzen schon verblühen, ein schöner Szenenwechsel, der dann die unschöne Zeit der einziehenden Zwiebelpflanzenblätter dekorativ überbrückt. Aber natürlich gehen auch Wiesenflächen unter Obstbäumen und Gehölzrandbereiche. Wichtig ist, dass sich dort kein Wasser staut. Dann verfaulen fast alle Zwiebeln.