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So legen Sie eine Blumenwiese an
Einjährige und ausdauernde Blumenwiesen anlegen und pflegen
Rasen findet man ist in fast jedem Garten, eine Blumenwiese ist da eher die Ausnahme. Dabei ist die bunte Pracht nicht nur pflegeleicht, sondern auch besonders naturnah. Allerdings kann man sie nur eingeschränkt betreten – als Spielfläche für Kinder eignet sie sich nicht. Da ist dann der Rasen die bessere Wahl.
Foto: Stein
Einjährige Blumenwiesen ...
... aus bunten Feld- und Wildblumen haben sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt. Dafür spricht nicht nur ihr schnelles und einfaches Gedeihen, sondern auch ihr hoher ökologischer Wert. Sie passen in jeden Garten, auf größere und auf kleine Flächen, ja sogar in Kübeln und Kästen entfalten sie von Juni bis zum Frostbeginn ihre bunte Pracht. Im nächsten Jahr wird alles wieder neu gesät.
Besonders beliebt sind Mischungen zur Förderung von Bienen, Schmetterlingen und Nützlingen als Helfer beim biologischen Pflanzenschutz. Ob heimischer Klatschmohn oder Seidenmohn (beide Papaver rhoeas), Kornblume (Centaurea), Natternkopf (Echium), Lein (Linum), Gelbe Saat-Wucherblume (Glebionis) oder Kornrade (Agrostemma) – mit reichlich Pollen und Nektar locken sie viele Insekten wie Wild- und Kulturbienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Auch Nützling wie Florfliegen, Marienkäfer, Schwebfliegen finden hier Nahrung und Unterschlupf.
Mehrjährige Blumenwiesenmischungen ...
Foto: Stein ... (sie enthalten Gras als Untersaat) präsentieren sich im ersten Jahr zunächst ebenso. Mit der Zeit setzen sich jedoch die konkurrenzstarken Margeriten (Leucanthemum), Schafgarben (Achillea), Schlüsselblumen (Primula), Lupinen (Lupinus) und Storchschnabel (Geranium) gegen die schwächeren Arten durch, ebenso würzig duftende Kräuter wie z.B. Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und Dost (Wilder Majoran, Origanum vulgare). Dem Nutzen für die Umwelt, insbesondere auch für Vögel und Kleintiere, die Samen naschen, schadet das nicht.
Geht es im Garten um größere Flächen, spricht einiges für die obendrein besonders pflegeleichte mehrjährige Blumenwiese, die Sie im Gegensatz zum regelmäßig gemähten, gedüngten und bewässerten Zierrasen nur zweimal (Ende Juli nach dem Aussamen und kurz vor dem Frost), auf Streichholzlänge kürzen müssen. Die mehrjährige Blumenwiese braucht weder Düngung noch Bewässerung – von extremen Trockenperioden abgesehen.
Ihr Nachteil: Wo die Gräser- und Blumengesellschaft gedeiht, darf sich der Mensch nur auf Pfaden bewegen, die in den üppigen Wildwuchs gemäht oder von vornherein als Wege angelegt werden. Gelegentliches Betreten ist nach dem Abmähen im Herbst und Winter möglich, das Spielen auf der Fläche würde jedoch schaden. Eine Mindestgröße gibt es dabei nicht, auch bepflanzte schmale Blumenwiesenbänder, Baumscheiben oder Inseln können ansprechend aussehen.
Wo Gänseblümchen und Veilchen willkommen sind
Foto: Themenbild Der „Blumenrasen“ ist eine weitere Alternative. Er blüht mit Gänseblümchen (Bellis perennis), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Kriechendem Fingerkraut (Potentilla reptans), Kissenprimeln (Primula vulgaris) und Wohlriechendes Veilchen (Viola odorata). Den flachen Blattrosetten dieser Blumen macht das Mähen nichts aus, ebenso ist mäßiges Betreten gestattet. Entsprechende Samenmischungen gibt es im Handel. Der Blumenrasen eignet sich für größere und kleinere Flächen. Trotz bunter Blumen sieht er gepflegt aus und ist alles andere als spießig.
Natürlich können Sie Blumenwiese und Zierrasen miteinander kombinieren: Hinten am Gehölzrand oder Zaun darf sich die umweltfreundliche Kräuter-Blumen-Gesellschaft voll entfalten, auf dem Rest der Fläche wird wie üblich gemäht. In den Wintermonaten präsentiert sich die ganze Fläche wie ein einheitlicher Rasen.