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So legen Sie eine Blumenwiese an
Aussaat und Pflege von einjährigen Blumenmischungen
Aussaatzeit ist zwischen Anfang April und Juni.
Foto: Die Grüne Kamera
- Bodenverbesserung mit etwas Kompost ist günstig.
- Der Samen wird auf fein gelockerten möglichst unkrautfreien Boden sparsam und dünn verteilt (nach Empfehlung des Herstellers) ausgestreut.
- Mit einer Harke leicht überrechen, dabei vermengt sich das Saatgut mit etwas Erde.
- Mit weicher Brause gründlich durchfeuchten, ohne den Boden zu verschlämmen.
- Nicht austrocknen lassen. Bei Trockenheit gießen.
- Vor dem Winter die Pflanzen herausziehen und kompostieren.
Fehler vermeiden bei mehrjährigen Blumenwiesen
Ungünstig für die Anlage von Blumenwiesen sind fruchtbare, lehmige, üppige Böden. Auf ihnen nehmen Gras- und Kleewuchs bald überhand. Gut geeignet sind sandige, nährstoffarme Böden, auf denen der Graswuchs gebremst bleibt. Den Blumen eröffnet dies Überlebenschancen. Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt werden abgemagert, d.h. nicht mehr gedüngt, nur gemäht und das Schnittgut immer entfernt. Mitunter wird auch – sehr arbeitsaufwendig! – der Oberboden samt Pflanzenwuchs abgetragen.
- Wiesenblumen-Mischungen gibt es im Handel. Wenn möglich, wählen Sie Saatgut aus regionaler Herkunft. Wichtig: Weißklee und Rotklee sollten nicht enthalten sein, da sie stark wuchern. In guten Mischungen findet man dagegen eine große Zahl von Wildblumen (aus kultivierten Beständen).
- Da unterschiedliche Bodenverhältnisse, die Bedingungen beim Aufgang und die Lichtverhältnisse auf die Blumenarten einwirken, bleibt letztlich nur eine gewisse Anzahl Sorten (meist 10–15) bestehen, die sich den Verhältnissen gut angepasst haben.
- Im ersten Jahr entwickelt sich eine meist üppige ein- oder zweijährige Vegetation: Mit herrlich leuchtendem rotem Mohn, gelben Wucherblumen und blauen Kornblumen, die sich zwar wieder aussäen, aber oft später nicht mehr zum Zuge kommen.
- Damit daraus die gewünschte Wiesenvegetation für die nächsten Jahre wird, brauchen langsam wachsende Wildblumen wie Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), Wiesen-Salbei (Salvia praternsis) oder Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) genügend Licht und Luft, damit sie sich im Herbst noch zur Blühfähigkeit entwickeln können. Mähen Sie daher spätestens im August, auch wenn die Wiese noch blüht. Ansonsten verfaulen die Mehrjährigen und die Enttäuschung über ausbleibende Blüten ist in den Folgejahren groß.
- Dass Sie zum Mähen ein Könner an der Sense sein müssen, ist ein Irrtum. Mit der Ausnahme von Walzenmähern und Mäh-Robotern können Sie bei trockenem Wetter mit nahezu allen robusten Geräten Ihre Wiese stutzen. Stellen Sie das Mähwerk hoch und mähen Sie ohne Grasfangkorb, sodass das Schnittgut den Auswurf nicht verstopft, anschließend das Schnittgut abharken. Besonders gut mähen Balkenmäher. Notfalls mähen Sie zweimal im Abstand von einer Woche. Mulchen sollten Sie allerdings nicht! Damit auch der Boden weiter abmagert, sollte das relativ grobe Schnittgut entfernt werden. Sie können es kompostieren oder auch zur Fütterung von Kleintieren verwenden.
- Unbedingt nötig ist ein zweiter niedriger Schnitt (2–3 cm) kurz vor dem Winter. So entfernen Sie Laub und Halme, sodass Mäuse und andere Schädlinge keinen Unterschlupf finden. Die Fläche sieht danach fast so gepflegt wie ein Rasen aus, Blumenzwiebeln können sich darauf optimal entfalten.
- Blüht die Wiese nicht genügend, können Sie im April/ Mai locker verteilt Ballenpflanzen von Wildstauden wie Duftveilchen (Viola odorata), Margerite (Leucanthemum vulgare), Echte Schlüsselblume (Primula veris), Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) einsetzen. Damit sie gut anwachsen, sollten Sie verfilzte Ballen aufreißen und in den Anfangswochen genügend gießen.
Siegfried Stein