- Gartenpraxis
- Gartengestaltung
- Teich und Brunnen
Froschbiss, Hornkraut und Krebsschere
Frostempfindliche Exoten
Foto: GMH/Christiane Bach
Einige Schwimmpflanzen schmücken den Teich nur einen Sommer lang. Es sind Arten, die in tropischen Gefilden beheimatet und bei uns nicht winterhart sind, wie die Muschelblume (Pistia stratiotes). Sie liebt warmes und nährstoffreiches Wasser und bildet im Sommer durch Ausläufer schnell eine dichte Schwimmpflanzendecke. Sie lässt sich gezielt einsetzen, um dem Wasser überschüssige Nährstoffe zu entziehen, und verträgt auch halbschattige Standorte.
Eine imposante Pflanze, die in wärmeren Gebieten auf der Südhalbkugel ganze Flüsse bedecken kann, ist die aus Südamerika stammende Wasserhyazinthe. An warmen, windgeschützten Standorten und in nährstoffreichem Wasser entwickeln sich im Sommer prächtige Bestände. Die Pflanze besitzt lange, blauschwarze Wurzeln, die viele Nährstoffe und Schadstoffe aus dem Wasser aufnehmen können. Die „Pflanzung“ geht ganz einfach: Man setzt die Pflanzen ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) ins Wasser ein, dort wachsen sie dann einfach weiter. Vor Spätfrösten im Mai sollten die „Südländer“ geschützt werden, entweder deckt man sie mit Vlies ab oder holt sie rein. Eine komplette Überwinterung ist bei uns allerdings schwierig und in der Regel nur mit zusätzlicher Belichtung möglich.
Dekorative Kombinationen
Die Kombination verschiedener Teichpflanzen macht erst den Charme eines Teiches aus. Besonders reiz- und spannungsvoll ist der Kontrast von hochragenden Pflanzen mit Gewächsen, die sich flach auf der Teichoberfläche ausbreiten, so z.B. die Kombination von Rohrkolben (Typha angustifolia) in der Sumpfzone und Hechtkraut (Pontederia cordata), das mit seinen prächtig blauen Blütenkolben überzeugt, in der Flachwasserzone. Die Wassermitte können Seerosen (Nymphaea) oder Wasserknöterich (Persicaria amphibia) zieren.
Auch das Zusammenpflanzen von Hechtkraut mit der gelb blühenden Wasserkanne (Nymphoides peltata) ergibt ein interessantes Farb- und Formenspiel. Ein weiteres empfehlenswertes Ensemble bildet die Seerose zusammen mit Krebsschere und Froschbiss.
Mitunter gibt es im Fachhandel schon fertig bepflanzte Körbe, die geeignete Pflanzkombinationen beinhalten. Wer im Garten keinen Platz für einen Teich hat, der kann auch auf der Terrasse im Kübel solch kleine Wasserparadiese schaffen. Hierzu eignen sich wärmeliebende Pflanzen wie die Wasserhyazinthe oder die Krebsschere. Besonders dekorativ ist die kleine Papageienfeder (Myriophyllum), eigentlich eine Unterwasserpflanze, bei der aber die zierlichen Blattspitzen auf der Wasseroberfläche liegen.
Überwinterungsstrategien
Schauen wir uns den Wachstumskreislauf von zwei Schwimmpflanzen einmal genauer an. Der Froschbiss (Hydrocharis) bildet im Sommer ganze Blattteppiche auf der Wasseroberfläche. An den Sprossenden befindet sich ein Überwinterungsorgan, auch Winterknospe oder Hibernakel genannt. Das Laub stirbt im Herbst ab, das Hibernakel sinkt auf den Teichgrund und überwintert dort. Im Frühjahr steigt es wieder an die Wasseroberfläche und treibt aus.
Auch die Krebsschere, deren Blütentrieb Krebsscheren ähnelt, hat einen interessanten Lebenskreislauf. Im Sommer schauen die spitzen Blätter aus der Wasserfläche heraus. Im Winter sinkt die ganze Pflanze auf den Teichgrund, um dort zu überwintern. Deshalb sollte der Teich auch mindestens 80 cm tief sein, damit die Pflanze den Winter unbeschadet übersteht. Sobald es im Frühjahr milder wird, treiben die Pflanzen wieder an die Wasseroberfläche.
(GMH/BdS)