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Vorbild Natur: Der Gartenteich will gut geplant sein
Alles hat ein Ende, auch der Gartenteich
Foto: Eppel Der Gewässerrand bildet den Abschluss des Abdichtungssystems. Je nach Gestaltungsabsicht kann der Uferbereich als Pflanzfläche (wechselfeuchte Sumpfzone), als vegetationsfreie Zone (Kiesstreifen) oder als Bauwerksanschluss (Ufermauer, Wegeinfassung) ausgebildet werden.
Im Zuge der erforderlichen Randausbildung sind Ausführungsvarianten mit Kapillarsperre zu bevorzugen, um gegen Wasserverluste vorzubeugen. Damit wird verhindert, dass angrenzendes Erdreich oder anschließende Bauteile mit dem Gewässer bzw. mit wasserführenden Funktionsschichten direkt in Kontakt kommen und durch Bodenschluss oder im Baustoff vorhandene Feinporen (Kapillare) ein Wassersog nach außen herbeigeführt wird, ähnlich wie bei einem Docht.
Voraussetzung für eine funktionsfähige Kapillarsperre ist ein ordnungsgemäß ausgebildeter Rand mit entsprechend hoher Abdichtungsschicht. Bei Kunststoffbahnen lässt sich diese am einfachsten mit einer Erdmodellierung ggf. mit Zugentlastung durch einen Ringgraben/Einbindegraben außerhalb des Gewässers herstellen (Abb. 2).
Bei ungünstigen Bodenverhältnissen kann auch eine Modellierung mit Beton oder Estrich vorgenommen werden. Andere Formen von Randausbildung setzen Einfassungen aus Holz, Metall, Kunststoff oder Betonfertigteilen voraus, an die die Abdichtung anzuschließen oder zu verlegen ist.
Wasser marsch!
Bei der Befüllung ist darauf zu achten, dass möglichst nährstoffarmes, weiches Wasser unter 10° deutscher Härte verwendet wird. Andernfalls ist in den ersten Jahren mit einem verstärkten Algenwachstum zu rechnen.
Probleme bereiten oft auch Düngergaben für angrenzende Vegetationsflächen, die über das Oberflächenwasser einen ungewollten Nährstoffeintrag verursachen können. Durch Sonne, Temperatur- und Windeinfluss kommt es an der Teichoberfläche zwangsweise zur Verdunstung.
In Extremsituationen können damit pro Tag Wasserspiegelschwankungen von bis zu 15 mm einhergehen. Besteht Kontakt zum angrenzenden Erdreich, kann der Wasserverlust an heißen Tagen noch erheblich höher ausfallen, sodass eine Nachspeisung notwendig werden kann.
Gleichzeitig muss auch dafür gesorgt werden, dass der Teich nach Niederschlägen und Oberflächenwasserzufluss eine kontrollierte Ableitung erfährt. Demzufolge ist bei der Planung die Option einer Nachspeisung – am besten mit nährstoffarmen Regenwasser – und die Ableitung des Überschusswassers in Entwässerungs- oder Versickerungseinrichtungen vorzusehen.
Dabei sind auch wasserrechtliche Bestimmungen zu beachten, die eine Einleitung in natürliche Gewässer verbieten und eine Versickerung vor Ort an bestimmte hydrogeologische Voraussetzungen knüpfen.
Bei entsprechender Dimensionierung ist eine Ableitung des Überlaufwassers über angrenzende Vegetationsflächen oder begrünte Versickerungsmulden in der Regel unproblematisch. Aber Vorsicht: Weder Nachbargrundstücke noch in der Nähe befindliche Bauwerke dürfen dabei Schaden nehmen.
Jürgen Eppel,
Bayerische Landesanstalt
für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim