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Lebensraum für Frosch und Co.
Foto: Breder In unserer Kulturlandschaft leben weit verbreitet die noch häufigeren Amphibienarten wie Grasfrosch und Erdkröte. Damit das so bleibt, kann jeder etwas für Frosch und Co. tun. Mögliche Aktivitäten reichen von der zeitweiligen Betreuung eines Krötenzaunes über die Anlage eines Laichgewässers im eigenen Garten bis zum persönlichen Einsatz für den Erhalt einer intakten, unzerschnittenen Landschaft.
Sie haben noch Platz im Garten? Dann sollen die folgenden Zeilen Sie ermuntern, ihn als Lebensraum für Amphibien attraktiv zu gestalten.
Amphibien mögen‘s warm
Jede Wasserfläche, sei sie auch noch so klein, bereichert einen Garten. Ganz kleine Tümpel dienen zumindest Kleinsttieren wie Taumelkäfer oder Wasserläufer als Lebensraum und vielleicht Vögeln als Badestellen. Etwas größere Gewässer werden auch schon von wandernden Amphibien angenommen, wobei gilt: je größer, desto besser.
Wenn der Teich für Molche und Frösche attraktiv sein soll, wählen Sie eine Lage mit täglich mehrstündiger Sonneneinstrahlung, da Amphibien und deren Larven als wechselwarme Tiere erst mit richtig temperiertem Wasser aktiv werden. Auch sollte ein Froschteich nicht direkt unter einem Baum angelegt werden, da ein übermäßiger Laubeinfall zu einer Überdüngung des Gewässers und über längere Zeiträume zum Verlanden führt. Bei Kleinstgewässern kann es daher sinnvoll sein, mit einem Käscher Falllaub herauszufischen oder im Herbst mit Netzen den Laubeinfall zu minimieren.
Verzichten Sie auf Fische. Amphibienlarven sind die Nahrung von Fischen. Außerdem reichern die Ausscheidungen der Fische den kleinen Wasserlebensraum so stark mit Nährstoffen an, dass Eintrübungen durch Algenwuchs vorhersehbar sind.
Ton, Folie oder Bentonit
Foto: Aleksander Niwelinski Bevor Sie zum Spaten greifen, sollten Sie überlegen, welche Abdichtung zum Einsatz kommt. Neben im Handel angebotenen Fertig-Teichbecken, die lediglich eingegraben werden müssen, gibt es die Möglichkeit, eigene Vorstellungen von Größe und Form des Gewässers mit Ton, Teichfolie oder Bentonit zu verwirklichen.
Vorgeformte Beckenteiche eignen sich als Kleinstlösungen für Flächen von 3–4 m2. Für größere Flächen sollte man mit den angesprochenen Materialien ein wasserhaltendes Becken ausformen. Ton sollte in einer Stärke von bis zu 30 cm Dicke die Teichwand auskleiden. Bei dieser Arbeit muss sehr sorgfältig vorgegangen werden, damit der Teich hinterher das Wasser hält. Bentonit ist eine Alternative zum oft recht nährstoffreichen Ton. Es handelt sich hierbei um ein Tonmineral, das unter Wasserzugabe aufquillt und so einen dichten Untergrund entstehen lässt.
Wählen Sie Teichfolie, achten Sie beim Verlegen darauf, dass scharfkantige Steine oder Wurzeln zunächst sorgfältig entfernt werden, um eine Beschädigung des späteren Teichgrundes zu vermeiden. Verwenden Sie möglichst keine Beckenteiche oder Folie aus PVC. Das Geld, welches beim Kauf zunächst eingespart wird, stecken Sie bzw. Ihre Kinder im Nachhinein in die Entsorgung dieses Problemstoffs. Es gibt Alternativangebote aus Polyethylen (PE) und Synthese-Kautschuk (EPDM). Eine präzise Anleitung zum Bau eines Gartenteiches finden Sie z.B. bei der Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalen (nua), den Link dahin am Ende des Textes. In der Bauanleitung erhalten Sie auch eine genaue Vorstellung über das Uferprofil ihres Teiches.