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Schlanke Bäume – viel Ertrag
Schlanke Bäume – viel Ertrag
Foto: botanikfoto/Müller Für den kleinen Garten, die Terrasse und sogar für den Balkon sind Säulenobstbäume eine echte Bereicherung. Die schlanken Gehölze machen es möglich, auf ganz wenig Platz Äpfel, Birnen oder Kirschen zu ernten.
Säulenformen sind entweder genetisch bedingt oder durch gärtnerische Selektion (Auslese) und Züchtung entstanden. Schwacher und schlanker Wuchs, früher Fruchtansatz (oft am Stamm) sind Eigenschaften, die dafür wichtig sind. Zusätzlich wählt der Baumschuler bei der Veredelung schwach wachsende Unterlagen (Wurzelstöcke) und beginnt schon bei den ganz jungen Pflanzen mit gezielten Schnittmaßnahmen zur Formierung und Förderung der Fruchtholzbildung.
Am bekanntesten sind die Ballerina-Apfelbäume. Sie bilden von Natur aus sehr kurze Seitentriebe und brauchen keinen Schnitt. Leider überzeugen viele der bisher erhältlichen Sorten jedoch geschmacklich oft nicht, und die Bäume sind zudem recht krankheitsanfällig. Neuere Züchtungen, z.B. die Cats-Serie aus der Forschungsanstalt Geisenheim oder die Campanilo-Serie vom Institut für Obstforschung in Pillnitz, versprechen bessere Resultate. Von anderen Obstarten gibt es bisher kaum von Natur aus schlank wachsende Formen.
Foto: Pleiner Dass Säulenobst nur etwas für einen Naschgarten ist, also relativ wenige Früchte bringt, stimmt nicht. Ein Obstbaum in Buschform mit einem Kronendurchmesser von rund 2,5 m braucht über 6 m2 Platz. Pflanzt man auf dieser Fläche sechs bis acht Säulenobstbäume, ergibt das mindestens den gleichen Ertrag. Man kann aber mehr Sorten pflanzen und hat so eine größere Auswahl.