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Schlanke Bäume – viel Ertrag
Säulenobstbäume schneiden: So geht’s!
Foto: Riedeberger
Für einen kompakten Säulenobstbaum ist es wichtig, starken Wuchs nach oben früh genug zu bremsen und zu verhindern, dass der Stamm im unteren Bereich verkahlt. Dafür wird der Leittrieb das erste Mal in einer Höhe von etwa 80 cm angeschnitten (= abgeschnitten). Dadurch wird der Wuchs der Seitentriebe angeregt. Das Anschneiden des Leittriebes führt man anfangs jedes Jahr durch und geht dabei immer 50 cm höher, bis der Baum die gewünschte Endhöhe erreicht hat.
Alle Seitentriebe werden auf 8–12 cm eingekürzt, damit sich weitere Verzweigungen und viele Fruchtknospen bilden. Das Einkürzen bremst das Längenwachstum und bewirkt, dass die verbleibenden, nah am Stamm liegenden Knospen austreiben. Die neuen Triebe kürzt man im selben Jahr noch einmal. Bei allen Obstarten (außer dem Apfel) kann man – solange die Triebe noch sehr weich sind – mit dem Fingernagel leicht die Spitzen der Seitenverzweigung bei 8–12 cm abkneifen (pinzieren).
Durch die regelmäßigen Schnittmaßnahmen entsteht ein schöner Baum mit hohem Fruchtertrag und optimalem Wuchs. Das Schneiden wird so lange wiederholt, bis der Baum die gewünschte Breite erreicht hat. Um ein Veraltern der Bäume zu verhindern, werden später die älteren, stark verholzten Triebe am Stamm entfernt, damit junge Triebe genug Licht zum Wachsen haben. Diese werden wieder pinziert und geschnitten.
Foto: Riedeberger