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Von Lippenmäulchen, Storchschnäbeln und Trollblumen: seltene Pflanzen für den Gartenteich
Foto: Gutjahr Während manche Arten wie Sumpfdotterblumen (Caltha palustris), Rohrkolbenvertreter (Thypha) oder Seerosen (Nymphaea) schon fast zur „Standardbepflanzung“ vieler Gartenteiche gehören, werden andere Pflanzen nur selten gepflegt. Darunter befinden sich aber zahlreiche Exemplare, die attraktive Blüten oder eine imposante Wuchsform aufweisen.
Nordamerikanische Schwertlilien
Während weiße, gelbe, blaue und violettfarbene Blüten für zahlreiche Schwertlilien (Iris) als mehr oder weniger normal zu betrachten sind, stellen rötliche Farbtöne eine Ausnahme dar. Eine Art, die solche rötlichen Blüten besitzt, ist die Terrakotta- Schwertlilie (Iris fulva), auch Kupferfarbige Schwertlilie genannt.
In ihrem weitläufigen Ursprungsgebiet, das sich von der in Kanada befindlichen Hudson-Bucht bis zur Grenze Mexikos erstreckt, besiedelt diese Iris vor allem die Uferregionen verschiedener Gewässer sowie Sumpflandschaften und Feuchtwiesen.
Die Terrakotta-Schwertlilie kann eine Wuchshöhe von 90 cm erreichen und besitzt relativ schmale Laubblätter, wodurch sie in ihrer Gesamterscheinung sehr grazil wirkt. An den leicht verzweigenden Stängeln erscheinen zwischen Mai und Juni die Blüten.
Sie bestehen aus den für Schwertlilien typischen drei Hängeblättern (auch Perigonblätter genannt) und drei Domblättern. Bei manchen Pflanzen treten gelegentlich auch Abweichungen in der Blütenfärbung auf. Die sonst eigentlich hellkupferroten Blüten tendieren dann mehr zu gelblichen Tönen.
Am Gartenteich platziert man die Terrakotta-Schwertlilie am besten an einem sonnigen Standort, der über ein ständig feuchtes, leicht saures Bodensubstrat verfügt, z.B. im Sumpfteil. Außerdem sollte das Bodensubstrat viel Humus enthalten.
Wer es weiter aufwerten möchte, kann zusätzlich noch etwas fetten Lehm untermischen. Weil die Pflanze auf tiefe Temperaturen oftmals sehr empfindlich reagiert, ist es ratsam, ihren Standort im Spätherbst mit einer dicken Schicht aus Falllaub und Nadelreisig abzudecken.
Bei der Virginia-Schwertlilie (Iris virginica) handelt es sich um eine weitere interessante nordamerikanische Iris-Art, die bei uns noch relativ unbekannt ist. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet deckt sich weitgehend mit dem der Terrakotta-Schwertlilie.
Ihre Blütenform sowie -färbung ähneln der Verschiedenfarbigen Schwertlilie (Iris versicolor), die in Mitteleuropa bereits seit Längerem kultiviert wird. Im Unterschied zur „Versicolor“ besitzt die 60–70 cm hohe „Virginica“ aber spitzer auslaufende Hängeblätter und breitere Laubblätter.
Als Standort für die Virginia-Schwertlilie eignen sich sowohl der unmittelbare Ufersaum als auch ein bis zu 10 cm tiefer Flachwasserbereich gleichermaßen gut. Wichtig ist nur, dass sich dieser Standort in der vollen Sonne befindet, denn sonst kann es passieren, dass diese Pflanze etwas von ihrer Blühfreudigkeit einbüßt, was schade wäre.