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Von Lippenmäulchen, Storchschnäbeln und Trollblumen: seltene Pflanzen für den Gartenteich
Orchideen als besonderer Blickfang
Foto: Gutjahr Orchideen üben auf viele Menschen eine ganz besondere Faszination aus, was sehr wahrscheinlich an den herrlichen Blüten liegt, mit denen die meisten Arten aufwarten können.
Als etwas problematisch hat sich aber leider immer wieder die Pflege dieser Pflanzen erwiesen, denn fast alle Arten leben mit Pilzen in Symbiose, die vor allem für eine erfolgreiche Keimung der Orchideensamen enorm wichtig sind. Viele Orchideen sind zwar später in der Lage, auch ohne ihren Symbiosepartner auszukommen und sich sogar an ein etwas anderes Bodensubstrat zu gewöhnen, aber dann können sich eben keine Jungpflanzen mehr aus den winzigen Samen entwickeln.
Da weltweit fast alle Orchideen unter Schutz stehen, darf logischerweise keine Entnahme aus der Natur erfolgen. Um trotzdem Orchideen anbieten zu können, haben sich einige Gärtnereien auf deren Vermehrung spezialisiert, wobei oftmals auch etwas anspruchslosere Hybridformen gezüchtet werden.
Orchideen, die sich zumindest während der wärmeren Jahreszeit in feuchten Böden sehr wohlfühlen, sind beispielsweise der aus Nordamerika stammende Königin-Frauenschuh (Cypripedium reginae), auch Mokassin-Frauenschuh genannt, und die im gemäßigten Asien heimische Gestreifte Chinaorchidee (Bletilla striata), auch Gestreifte Bletille genannt.
Bei der Standortwahl ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Orchideen auch später nicht von anderen Pflanzen „belästigt“ werden können. Aus diesem Grund bietet sich beispielsweise eine Abgrenzung des Standortes mit ein paar Natursteinen, Schieferplatten, Wurzeln oder Totholzstücken an.
Vor der Kultivierung des Königin-Frauenschuhs ist es zumeist günstig, wenn sich die betreffende Erde – ohne dass andere Pflanzen darauf wachsen – ein Jahr lang „ausruhen“ kann. Kaufen Sie den Frauenschuh nur als Containerware mit möglichst großem Wurzelballen. Anschließend pflanzt man die Orchidee, die später bis auf 50 cm Höhe heranwächst, an eine vollsonnige oder halbschattige Stelle.
Bei der Gestreiften Chinaorchidee wachsen die Blüten tragenden Stängel aus einer Rosette schmaler Bodenblätter heraus. Die kräftig rosafarbenen Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni und stehen an den Stängelenden in lockeren Ähren zusammen.
Abschließend sei noch darauf verwiesen, dass die Chinaorchidee im Winter einen etwas trockeneren Boden benötigt und vor allem mit einer kräftigen Falllaub-Nadelreisig-Schicht zu bedecken ist.
Axel Gutjahr
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