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Auf „Waldwegen“ durch den Garten
Mit Bändchengewebe und Mulch die Natur nachahmen
Foto: Breder
Ist der Weg dort, wo die Platten liegen, oder dort, wo man geht? Meine Vorpächter hatten einen Apfel- und einen Pfirsichbaum dicht neben den Weg gepflanzt – der Plattenweg lag inzwischen unter den Zweigen, der Gehweg daneben. Auf dem Rasen hatte der Plattenweg rechtwinklige Ecken, der Fahrweg der Karre dagegen führte in Kurven übers Grün. Außerdem gab es noch Kuhlen, in denen das Regenwasser stand – unbegehbar. Also stand fest: „Alles neu macht der Mai“.
„Aua“, seufzten da meine Bandscheiben voller Vorfreude. Aber es kam anders: Im FlorAtrium, dem „Hauptquartier“ unseres Landesverbandes, sah ich einen Sitzplatz mit Rindenmulch abgestreut und ohne Unkraut. Unser Landesfachberater Hartmut Clemen zeigte mir den Untergrund aus Bändchengewebe, und mir war klar: Das geht auch „längelang“.
Bändchengewebe, was ist das?
Sie haben es wohl alle schon gesehen, oder besser: übersehen. In Staudengärtnereien und Baumschulen wird Bändchengewebe seit Langem verwendet. Dort sind die meisten Kultur- und Verkaufsflächen damit belegt.
Schmale Bändchen aus Polypropylenfolie werden zusammengewebt: Dieses Material lässt Luft und Wasser durch, sorgt aber dafür, dass Unkraut und Regenwürmer darunter bleiben. Bändchengewebe verrottet nicht und ist UV-beständig. Es wird in verschiedenen Breiten bis 20 m gefertigt, auf einer Rolle sind 100 m.
Schnack über‘n Zaun
Ich habe dann manchen Vereinsmitgliedern davon erzählt, dass ich einen Weg daraus bauen will. Einige wollten es auch versuchen, und flugs waren 100 m – eine ganze Rolle – zusammen. Der Fachhändler meines Vertrauens konnte uns einen guten Preis machen, da er nichts zuschneiden musste und keine Lagerkosten anfielen.