- Gartenpraxis
- Gartengestaltung
- Zwiebel- und Knollengewächse
Zwiebelblumen für einen bunten Frühling
Foto: Rusch Fast unwiderstehlich liegen die Packungen mit den bunten Aufdrucken in leuchtendem Rot, Gelb und Blau im Regal: Krokusse (Crocus), Winterlinge (Eranthis), Tulpen (Tulipa) und leuchtend gelbe Narzissen (Narcissus) wandern in den Einkaufswagen! Doch an welchem Standort gedeihen sie am besten?
Die richtige Zwiebel am richtigen Platz
Der Blütenreigen der Zwiebelblumen hält sich in jedem Jahr an die gleiche Blühabfolge: Eingeläutet wird der erwachende Frühling von den kleinen Winterlingen (Eranthis hyemalis) mit ihren leuchtend gelben, zart duftenden Schalenblüten.
Dem Eis trotzen gleich danach die weißen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und Märzenbecher (Leucojum vernum). Beide Frühlingsboten brauchen frischen, humusreichen Boden. Besonders übel nehmen sie trockene, sandige Plätze in der vollen Sonne.
Foto: Rusch „Krokusse gehören zu den frühzeitigen Fröhlichkeiten der Welt!“, sagte schon Goethe. Egal ob Sie sich eine der beiden Wildformen Elfenbein-Krokus (Crocus tommasinianus) oder Gold-Krokus (Crocus flavus) in den Garten holen oder eine der Zuchtformen, wert, gepflanzt zu werden, sind sie es alle, und die großblütigen Garten-Krokusse (Crocus-Hybriden) sind ja auch weithin bekannt.
Besonders reizvoll ist es, größere Flächen von Elfenbein-Krokus an bemoosten und schattigen Flächen zum Blühen zu bringen, wohingegen der Gold-Krokus im Steingarten auftrumpft und keinesfalls feucht stehen darf. Beiden gemeinsam ist allerdings, dass man sie Aussamen lassen soll. Also vor Ende Juni Finger weg vom Rasenmäher!
Weniger bekannt sind der leuchtend kräftig azurblaue Schnee-stolz (Chionodoxa sardensis) und die lichtblaue Puschkinie (Puschkinia scilloides var. libanotica). Beide wollen im Frühjahr einen mäßig trockenen bis frischen Boden und bevorzugen Standorte, die im Sommer etwas austrocknen. Sie haben mit warmen Standorten keinerlei Probleme.
Zum blauen Reigen gehören ebenso der Blaustern (Scilla siberica) und die Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum). Auch diese beiden Gartenbewohner kommen mit frischen bis mäßig trockenen, humosen Böden klar, wobei der Blaustern lichten Schatten bevorzugt.
Die Traubenhyazinthe verträgt sowohl lichten Schatten als auch Sonne. Allen vier gemeinsam ist, dass sie sehr große Bestände bilden, wenn man sie nicht vor Anfang Juli mäht.
Wir legen nun den Fokus auf die Züchtungen von Gartenhyazinthe (Hyacinthus), Narzisse und Tulpe. Narzissen brauchen etwas schwerere, Tulpen dagegen eher leichtere, sandige Böden und einen Standort in der vollen Sonne. Die Gartenhyazinthen gedeihen am besten im lichten Schatten auf humosen und frischen Böden.
Untergliedert werden die Narzissen wegen ihrer unterschiedlichen Blütenform in zwölf Divisionen, Tulpen in 15 Klassen. Allseits bekannt sind die gelben, trompetenförmigen Osterglocken, wohingegen die orchideenblütigen Narzissen eher noch rar im Garten sind.
Mit der Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus ‘Actaea’) hat man eine kleinkronige, weiße Blüte mit orangeroter Mitte. Sie duftet bezaubernd und eignet sich hervorragend zum Verwildern.
Foto: Rusch Die Tulpen bieten Kuriositäten wie papagei- oder lilienförmige Blüten. Den Formen und Farben sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Wissen sollte man dabei, dass Narzissen vor den Tulpen blühen und dass es bei beiden Gattungen früh-, mittel- und spätblühende Sorten gibt.
Eine besondere Bereicherung im Garten sind die Lauchgewächse. So trägt der Bär-Lauch (Allium ursinum) mit seinen Blättern zu unser aller Gesundheit bei. Im Garten bevorzugt er ein schattiges, sehr humoses Plätzchen, das besonders im Frühjahr nicht trocken sein sollte. Während der Blütezeit macht er durch seinen Knoblauchgeruch auf sich aufmerksam.
Daneben gibt es eine große Anzahl an zierenden Lauch-Arten. Als Beispiele seien Riesen-Lauch (Allium giganteum) oder Kugel-Lauch (Allium sphaerocephalum) genannt.