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Apfel- und Birnbäume sachgerecht schneiden
Physiologisches Gleichgewicht älterer Bäume
Foto: Bannier Oft findet man in Gärten alte Obstbäume. Ein häufiges Problem bei älteren, lange ungeschnittenen Bäumen ist, dass sie zu viele zu kleine Früchte tragen – wenig schmackhaft und unattraktiv für die Ernte und für die Verarbeitung. Bei diesen Bäumen stimmt oft das physiologische Gleichgewicht (das richtige Verhältnis von Früchten und Blättern) nicht mehr. Es überwiegen die Früchte, und es sind zu wenige Blätter für die Ernährung der Früchte vorhanden.
Bei diesen Bäumen sollte viel altes Fruchtholz (kleine Kurztriebe) entfernt werden, sodass sich über drei bis vier Jahre (s.o.) neues Fruchtholz bilden kann. Ebenso empfiehlt es sich, einen stärkeren Rück- und Verjüngungs- schnitt vorzunehmen, um neues Triebholz zu fördern. Auf Basis solcher Schnittmaßnahmen wird der Baum verstärkt Triebholz ausbilden mit Blättern, die es dann schaffen, die – einige Jahre später ansetzenden – Früchte gut auszubilden und zu ernähren.
Stoffwechsel junger Bäume beeinflussen
Bei jungen Bäumen sollte ein Pflanz- und Aufbauschnitt erfolgen. In dieser Phase überwiegen die Blätter- und Triebbildung. Um einen jungen Baum schneller zum Fruchten zu bringen, werden junge Triebe in die Waagerechte gebracht. Dadurch wird der Stoffwechsel verändert und die Stoffproduktion für die Fruchtbildung gefördert.
Foto: Bannier
So viel zu den theoretischen Grundlagen. Praktisches Wissen zum Obstbaumschnitt kann man sich durch Angebote von sachkundigen Gartenfachberatern aneignen.
Sven Wachtmann,
Stellv. Landesgartenfachberater
des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde