- Winterschutz/Frostschutz
Frostschutz mit Vlies und Folie
Foto: Stein Schutz vor Wind und Frost
Der scharfe Wind, der über die Beete fegt und den verbliebenen Pflanzen die Feuchtigkeit entzieht, kann schädlicher sein als harter Frost. Folie oder Vlies schützen vor ihm und sorgen für eine höhere Luftfeuchtigkeit.
Genau dieses Prinzip, nämlich Tau oder Feuchtigkeit festzuhalten, kann bei Frost die gleiche Wirksamkeit entfalten wie die Frostschutzberegnung in Obstquartieren. Transparente Folie und Vlies (ein feines Gespinst aus Textilgewebe) können selbst nicht wärmen und nur sehr wenig dämmen. Aber an ihrer Haut kondensieren Tausende von feinen Wassertropfen, die bei Frost eine starre isolierende und damit schützende Hülle bilden.
Versuche im Erwerbsgartenbau ergaben, dass insbesondere Vlies aus Polypropylen auf diese Weise den Pflanzen bis –8 °C Schutz bieten kann. Das ist nicht nur im Herbst interessant, sondern auch im Frühjahr, wenn es darum geht, möglichst frühes Gemüse zu erzielen.
Weil die Kulturen im Kleingarten nicht rund um die Uhr betreut werden können, kann das für Wasserdampf, Wärme und Regen oder Gießwasser durchlässige Vlies zudem gegenüber Frühbeeten und Folientunneln punkten. Während sie extra gelüftet und auch speziell gegossen werden müssen, entfallen diese Arbeiten beim Vlies.
Neben Vlies können Sie für ähnliche Zwecke auch die in immer mehr Gärten verbreiteten stabilen und damit haltbareren Insektenschutznetze einsetzen, sofern sie nicht zu grobmaschig sind. Auch sie schützen Winterkulturen z.B. vor Laubfall, Vögeln und Wild und erleichtern bei Schnee die Ernte.
Tipp: Obwohl transparente Folien häufig im Einsatz sind (z.B. bei Tunneln), bergen sie doch gewisse Risiken, wenn unerwartet starke Sonneneinstrahlung den Boden darunter übermäßig erhitzt. Aus diesem Grund haben sich Lochfolien aus Polypropylen (40 Mikrometer stark, 500 Löcher/m2) bewährt, die überschüssige Wärme abführen und ansonsten ähnliche Vorteile bieten wie Vlies.