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Gehölze vermehren

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Tipps zum Absenken, Ablegen und Abmoosen
 
Fachberatern „praktisch“ über die Schulter geschaut


Clematis durch Absenken vermehren Kletterpflanzen wie diese dekorative Clematis können Sie über einfaches oder wellenförmiges Absenken vermehren.

Sind Ihre Gehölze zu alt oder unansehnlich, oder möchten Sie Jungpflanzen selbst heranziehen? Dann können Sie viele Ziersträucher und Beerenobstarten durch das Absenken oder Ablegen von ein- bis zweijährigen Ruten selbst vermehren. Das gelingt oft auch bei Pflanzen, die sich nur sehr schlecht durch Stecklinge vermehren lassen, wie z. B. Perückenstrauch oder Hasel.

Beim Absenken nutzt man die Fähigkeit mancher Pflanzen, bei Bodenberührung von selbst so­ge­nann­te Adventivwurzeln zu bilden, also Nebenwurzeln, die nicht aus der Keimwurzel hervorgehen, sondern aufgrund eines äußeren Reizes aus der Sprossachse oder aus Blättern entstehen.

Bei einigen Gehölzen ist es jedoch wegen ihrer Wuchsform nicht möglich, Zweige abzusenken. Eine Alternative ist dann das Ziehen von „Luftwurzeln“ mithilfe des Abmoosens. Beginnen Sie im Frühjahr mit dem Abmoosen, haben Sie in der Regel bis zum Herbst bewurzelte Pflanzen, die Sie dann abtrennen und erfolgreich verpflanzen können.
 

Vermehrung durch Absenken

ZungenschnittFoto: Neder 1) Schneiden Sie einen ca. 2–3 cm langen Zungenschnitt in den niedergelegten Zweig. Grundsätzlich geht es beim Absenken darum, etwa von Juni bis August junge Ruten gezielt auf den Boden niederzubiegen und sie teilweise oder ganz mit ca. 5 cm lockerer Erde zu bedecken, damit sie Wurzeln bilden können. Von Vorteil ist es, das Erdreich an der Kontaktstelle etwa 30 cm tief zu lockern oder aufgelockerte Erde einzubringen.

Vorher müssen Sie die Blätter von der Zone entfernen, die mit Erde bedeckt wird. Um die Bewurzelung zu fördern, können Sie außerdem mit einem scharfen Messer vorsichtig einen zun­gen­för­mi­gen, ca. 2–3 cm langen Schnitt in den Ast ritzen. Er geht etwa bis zur Mitte des Triebes hinein und liegt auf der späteren Kon­takt­flä­che zur Erde. Auf die Schnittflächen können Sie ein Bewurzelungshormon aufbringen, das die Wurzelbildung fördert. Wurzelhormon fördert WurzelbildungFoto: Neder 2) Ein Wurzelhormon fördert die Wurzelbildung an der Schnittstelle.

Meist müssen Sie die niedergelegten Zweige befestigen. Hierzu eignen sich Drahtklammern, Heringe oder Astgabeln. Neben dem punktuellen Absenken können Sie bei Brombeeren und Himbeeren auch ganze Ruten mit Erde bedecken. Hier bildet sich aus fast jedem Auge der niedergelegten Rute eine neue Pflanze.

Je nach Pflanzenart dauert die Wurzelbildung ein paar Wochen bis hin zu einem Jahr. So lange bleiben die Triebe zunächst noch mit der Mutterpflanze verbunden. Danach trennen Sie die Absenker ab und pflanzen sie neu aus.

Bei Kletterpflanzen unterscheidet man das einfache und das wellenförmige Absenken. Beim einfachen Absenken wird der Trieb nur hinter der Spitze auf ca. 30 cm Länge mit Erde bedeckt. Die Spitze des Triebes selbst schaut heraus und wird am besten an einem Stab rechtwinklig nach oben gebunden.

Das wellenförmige Absenken dient dem Gewinn mehrerer Jung­pflan­zen. Es eignet sich z.B. gut für lange Neuaustriebe von Clematis oder Blauregen. Hier können Sie den Trieb wellenförmig auf die Erde legen, jeweils hinter einem Knoten den Zun­gen­schnitt ausführen, den Trieb an dieser Stelle festhaken und leicht mit Erde bedecken.

Zweizg wird im Boden fixiertFoto: Neder 3) Der Zweig wird im aufgelockerten ­Boden fixiert und mit Erde bedeckt. Vorher die Blätter entfernen. Wurzeln gebildetFoto: Neder 4) Je nach Art haben sich nach ein paar Wochen oder erst nach einem Jahr Wurzeln gebildet.
 

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