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Nur gesunde Knollen bringen gute Erträge
Geschmack und Nutzwert entscheiden über die Sorte
Foto: Themenbild Aus der Vielzahl der Kartoffelsorten – in Deutschland sind ca. 150 Sorten zugelassen – wird nur eine kleine Anzahl als Pflanzkartoffeln für den Haus- und Kleingarten angeboten. Am besten informiert man sich vorher über die Eigenschaften der Sorten, z.B. in der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes (siehe Kasten).
Durch die Reifegruppen „sehr früh“ (Ernte Juni–Juli), „früh“ (Ernte im August), „mittelfrüh“ (Ernte Anfang September), „mittelspät“, „sehr spät“ (Ernte Mitte September–Oktober) wird die Erntezeit und die Lagerfähigkeit festgelegt.
Wenn Sie keine Lagermöglichkeiten mit optimalen Bedingungen (4–6 °C, 90–95 % relative Luftfeuchte) haben, sollten Sie keine Sorten anbauen, die sehr keimfreudig sind. Bei mittelfrühen z.B. kann – je nach sortenspezifischer Keimruhe – im Dezember schon die Keimung einsetzen.
Ein anderes Kriterium ist der Kochtyp. Soll die Kartoffel fest, vorwiegend fest oder mehlig kochend sein? Mehlig kochende eignen sich für Püree und Klöße, festkochende für Salat, vorwiegend festkochende für Salzkartoffeln oder Pellkartoffeln.
Jedes Jahr werden neue Sorten zugelassen, die in den Landessortenversuchen getestet werden. Die Ergebnisse hierzu können z.B. den Internetseiten der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen entnommen werden (www.lwk-niedersachsen.de).
Sowohl die Reifegruppen, der Kochtyp, die Knollenform, die Fleischfarbe als auch die Anfälligkeit für Krankheiten wie Viruskrankheiten, Kraut- und Knollenfäule oder Schorf sowie die Neigung zu Mängeln wie Hohlherzigkeit, Wachstumsrissen etc. sind neben den Informationen zu Ertrag, Sortierung und Stärkegehalt aufgelistet und stellen wertvolle Informationen für den Anbauer dar.
Behandlung des Pflanzgutes
Foto: Das Gartenarchiv/Take Das Pflanzgut ist genauestens auf Befallssymptome zu kontrollieren. Nur absolut gesunde Knollen sollten zur Pflanzung verwendet werden. Nach dem Kauf sollte das Pflanzgut bis zur Verwendung unbedingt luftig, kühl und trocken lagern.
Empfehlenswert ist das Vorkeimen der Pflanzkartoffeln. Ziel der Vorkeimung sind 1–2 cm lange, dunkle Lichtkeime, die stabil sind und beim Pflanzen nicht abbrechen. Die Vorkeimdauer richtet sich nach Sorte und Temperatur. Stellen Sie zum Vorkeimen Ihr Pflanzgut ca. fünf bis sieben Wochen lang einlagig in offenen, flachen Behältnissen (Kartons oder Kisten) an einen hellen Platz (Tages- oder Kunstlicht) mit ca. 12 °C Raumtemperatur, sodass sich kompakte Lichtkeime von 0,5 bis max. 2,5 cm Länge bilden.
Damit begünstigen Sie die zukünftige Entwicklung der Kartoffeln in der Erde, ermöglichen einen schnelleren und gleichmäßigeren Aufgang und erhöhen durch die kürzere Vegetationszeit indirekt die Widerstandsfähigkeit Ihrer gewählten Sorten gegen Krautfäule, Rhizoctonia- und Drahtwurmbefall. Gerade auch im ökologischen Landbau bereiten diese Krankheiten und Schädlinge große Probleme.
Pflanzkartoffeln legen
Foto: Das Gartenarchiv/H.-J. Kahl Sorgfältiges Legen von gesundem und vitalem Pflanzgut ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Kartoffelanbau. Vorgekeimtes Pflanzgut kann bei tieferen Bodentemperaturen, nicht vorgekeimtes sollte erst ab 8 °C gepflanzt werden. Frühkartoffeln können etwa ab Anfang März, alle anderen ab Mitte März bis Anfang Mai gepflanzt werden.
Die Knollen sollten mit den Keimen nach oben in eine etwa 10 cm tiefe Furche gelegt werden. Der Abstand in der Reihe sollte 25–35 cm, der Abstand zwischen den Reihen 65–75 cm groß sein. Die Kartoffeln werden mit Erde bedeckt und dann die Reihen jeweils 10–15 cm hoch angehäufelt. Gegen Nachtfröste kann ein Vlies oder eine Folie über dem Beet Schutz bieten.