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Nur gesunde Knollen bringen gute Erträge
Foto: PSA Niedersachsen Weitere sehr gefährliche Krankheiten sind Kartoffelkrebs, Kartoffelnematoden und Bakterielle Ringfäule. Sie zählen zu den Quarantäneschaderregern, für die Meldepflicht besteht. Der sicherste Weg, diesen Schaderregern aus dem Weg zu gehen, ist die Verwendung von zertifiziertem Pflanzgut.
Auch mit Kartoffelschorf befallene Knollen, die raue, schorfige, korkartige Flecken aufweisen, sollte man nicht pflanzen. Man unterscheidet Flachschorf, Tiefenschorf (Krater, die ins Gewebe eindringen), Buckel- (erhöht liegend) und Netzschorf. Schorf wird durch ein Bodenbakterium verursacht.
Foto: PSA Niedersachsen Ein hoher pH-Wert und ein hoher Sauerstoffgehalt im Boden begünstigen den Befall. Eine Bekämpfung ist nur durch produktionstechnische Maßnahmen möglich. Dazu gehört eine ausreichende Wasserversorgung, um den Sauerstoff aus dem Boden zu verdrängen, und sinnvollerweise keine Kalkung vor der Pflanzung.
Bei der Anfälligkeit gegen Schorf existieren große Sortenunterschiede. Informationen sind der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes (s.o. und Kasten) zu entnehmen. Schorf beeinträchtigt jedoch nicht die innere Qualität der Kartoffel.
Um Viruskrankheiten von vornherein auf ein Minimum zu reduzieren, ist die Verwendung von zertifiziertem Pflanzgut wieder unerlässlich. Der Nachbau eigener Kartoffeln lässt das Risiko für Viruskrankheiten um ein Vielfaches ansteigen.
Gesundes Pflanzgut ist das „A und O“
Sichern Sie Ihre Kartoffelernte von Anfang an, indem Sie frohwüchsiges zertifiziertes Pflanzgut einer wenig anfälligen Sorte verwenden und schaffen Sie optimale Boden- und Wachstums- bedingungen bei mäßiger Stickstoffdüngung. So können Sie sich über schöne, gesunde und wohlschmeckende Kartoffeln freuen.
Wer gibt Rat bei Problemen?
Bei einem erkennbaren Befall mit Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen wie Blattläusen oder Kartoffelkäfern können Sie sich an die zuständige Pflanzenschutzdienststelle wenden. Dort erhalten Sie eine Beratung und eine Empfehlung für geeignete Maßnahmen.
Expertentipp „Kraut- und Knollenfäule“
Eine Übertragung der Krankheit vom Kraut in die Knollen kann durch gezielte Krautabtötung verhindert werden. Während der Landwirt es chemisch abtötet, sollte der Kleingärtner das Kraut drei Wochen vor der Ernte abschneiden und die Kartoffeldämme bzw. den Bestand krautfrei ausreifen lassen.
Petra Henze,
LWK Niedersachsen,
Pflanzenschutzamt