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Lohnenswerte Gemüse-Nachkulturen …
Zichorien
Aufgrund ihrer längeren Kulturzeit benötigen die Zichoriengewächse wie Endivien, Radicchio und Zuckerhut eine gewisse Vorplanung. Aber wo eigene vorgezogene Jungpflanzen in Töpfchen vorhanden sind oder sie noch käuflich zu erwerben sind, können Anfang August noch die allerletzten Sätze von Endivien und Radicchio gepflanzt werden.
Jeder Tag, den die Pflanzen früher gesetzt werden, bringt zwar mehr Kopfgewicht, aber auch später gepflanzte Endivien und Radicchio entwickeln bis Anfang November gut erntefähige Köpfe, wenn sie ab Spätherbst zusätzlich mit Vlies abgedeckt werden. Bei nur geringen Frösten können die Köpfe auch auf dem Beet stehen bleiben, bis Sie sie verwenden.
Um den 10. August herum kann Zuckerhut gepflanzt werden, sofern man Jungpflanzen hat. Er wird erst sehr spät geerntet, denn für diese bittere Salatart ist eine leichte Frosteinwirkung empfehlenswert, da dadurch die Bitterstoffe etwas abgemildert werden.
Kreuzblütler
Wenn auf dem Beet nicht gerade Kohlgemüse gestanden hat, können Sie im August als Nachkultur auch verschiedene schnellwachsende Kreuzblütler-Arten wie Radieschen oder Asiagemüse säen. Während diese Arten im späten Frühjahr, vor allem bei Trockenheit, stark durch Erdflöhe gefährdet sind, sind diese Käfer im Herbst nicht mehr so schädigend.
Im Handel werden verschiedene Sorten Asiagemüse oder Asiasalate als loses Saatgut oder auch als Saatband angeboten. Loses Saatgut wird etwa wie Radies im Reihenabstand von 20 bis 25 cm ausgesät. In jungem Zustand geerntet sind die Pflanzen sowohl als Salat als auch als Gemüse für die Zubereitung im Wok eine Delikatesse. Je früher sie geerntet werden, um so milder schmecken sie.
Besonders mild schmeckt Pak Choy (eine besondere Art des Chinakohls), dagegen haben Sorten wie ‚Tatsoi’ und ‚Red Giant’ einen leichten bis kräftigen Senfgeschmack. Die Sorte ‚Komatsuna’ wird als Senfspinat bezeichnet, da ihr Geschmack einen Mix aus beiden Arten darstellt.
Während Pak Choy Wärme, viel Bodenfeuchtigkeit und einen gut gedüngten Boden verlangt, sind die Sorten mit senfartigem Geschmack kältetoleranter. Da die Pflanzen in jungem Zustand geerntet werden, sind sie in dieser kurzen Anbauperiode nur wenig durch Kohlhernie bedroht.
Die meisten Arten sind so genannte Langtagpflanzen, würden also im Sommeranbau sofort in Blüte gehen. Deshalb eignen sie sich besser für die Aussaat im Spätsommer und dann wieder im frühen Frühjahr.
Bis Mitte August können auch noch Herbst- oder auch Mairübchen gesät werden. Je nach gewünschter Größe müssen Sie sie mit einem Reihenabstand von 30 bis 40 cm säen und in der Reihe auf 20 bis 30 cm vereinzeln.
Mairübchen werden eher in Radieschengröße geerntet, können also auch wie Radies mit 10 bis 20 cm Reihenabstand gesät werden. Sie werden wie (weiße) Radies verwendet, können aber auch zart im Ganzen gedünstet werden. Daneben können Sie im August auch noch den eigentlich als Frühjahrsgemüse geschätzten Rübstiel aussäen.
Ulrike Lindner
KüchentippEin Salat aus den Blättern von Winterpostelein ist äußerst wohlschmeckend. Eine Senf-Vinaigrette als Dressing schmeckt besonders lecker, sie besteht aus 3 EL weißem Balsamico-Essig, Pfeffer, Salz, 8 EL Rapsöl, 30 g körnigem Senf, 50 g süßem Senf und etwa 1 EL gehackten Estragonblättern. Bitte beachten: Da die Blätter von Winterpostelein wie Feldsalat schnell „zusammenfallen", wenn sie mit dem Dressing gemischt werden, sollten Sie den Salat erst kurz vor dem Servieren zubereiten. jup |