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Nährstoffmängel erkennen und behandeln
Mikronährstoffe
Foto: Die grüne Kamera Eisen (Fe): Bei einem Eisenmangel verfärben sich zunächst die jüngeren Blätter hellgrün bis gelb, die Blattadern bleiben zunächst noch dunkelgrün, nach kurzer Zeit verfärbt sich aber dann das ganze Blatt gelb. Ein Mangel tritt häufig bei hohen pH-Werten und bei Verwendung von kalkhaltigem Gießwasser auf. Denn dann ist das Eisen im Boden für die Pflanze nicht mehr verfügbar. Alle immergrünen Pflanzen, wie z. B. der Buchsbaum, die Kamelie oder der Rhododendron sind davon betroffen. Schnelle Erfolge erzielen Sie mit speziellen Eisendüngern.
Eisenmangel ist leicht mit einem Magnesiummangel zu verwechseln, der allerdings zuerst an den älteren Blättern auftritt. Beim Eisenmangel sind die anfangs noch grünen Blattadern zudem scharf abgegrenzt.
Schwefel (S): Schwefel ist ein wesentlicher Baustein für bestimmte Aminosäuren und Enzyme. Ebenso wichtig ist er zur Bildung von Vitaminen, wachstumsfördernden Enzymen und für die effiziente Ausnutzung von Stickstoff.
Ein Schwefelmangel zeigt sich durch Aufhellungen, hauptsächlich an den jüngsten Blättern, sowie den typischen Kümmerwuchs.
Foto: Kleinworth Calcium (Ca): Fehlendes Calcium verhindert die Zellteilung und führt dadurch zum Vertrocknen des Sprosses. Mangelsymptome treten zuerst an den jüngsten Teilen der Pflanze, den Blüten und Früchten, auf. Bei Äpfeln zeigt sich ein Calciummangel als Stippe. Es ist zwar nicht abschließend geklärt, aber die Blütenendfäule an Tomaten oder Paprika scheint hier ebenfalls ihre Ursache zu haben.
Einen Calciummangel können Sie leicht über eine Bodenprobe feststellen. Die meisten Pflanzen benötigen einen pH-Wert von ca. 6,5. Liegt er darunter, können Sie mit handelsüblichen Kalkprodukten düngen. Bei Obstbäumen ist auch eine Blattdüngung mit Spezialdüngern möglich.
Kupfer (Cu): Kupfer wird besonders für das Blattgrün benötigt. Bei Kupfer-Mangelsymptomen werden die jüngsten Blätter weiß, rollen sich zwirnsfadenartig zusammen, welken und sterben schließlich ab. Das Wachstum der Internodien (Sprossachsen zwischen zwei Knoten) ist gehemmt.
Bei Obstbäumen sind die Triebspitzen verkümmert, aber auch die Blüte und der Fruchtansatz werden behindert. Eine gezielte Kupferdüngung ist in der Regel nicht nötig, wenn man hochwertige Mehrnährstoffdünger einsetzt, in denen Kupfer enthalten ist.
Ein Kupferüberschuss weist ähnliche Symptome auf, tritt aber nur bei Böden mit einem sehr niedrigen pH-Wert auf. Dabei kommt es zum Vergilben der jüngsten Blätter, und das Wurzelwachstum ist gestört.
Bor (B): Mangelsymptome von Bor zeigen sich zuerst an den jüngsten Pflanzenteilen. Es kommt zum Absterben der Wurzel- und Sprossspitzen sowie zum Vertrocknen der jüngeren Blätter. Auch die Blütenbildung und die Befruchtung werden beeinträchtigt. Weitere typische Schadbilder sind z.B. die Herz- und Trockenfäule bei Mangold sowie die Lagerkrankheit an Kartoffeln, also das scheinbare „Zusammenfallen“ der Früchte. Auch Bor ist in der Regel ausreichend in hochwertigen Mehrnährstoffdüngern vorhanden, sodass eine gezielte Düngung nicht nötig ist.
Glückwunsch! Sie haben bis hierhin durchgehalten. Das zeigt mir, wie interessiert und wissbegierig die Gartenfreunde sind. Nutzen Sie das errungene Wissen und kaufen Sie nur den Dünger mit den Nährstoffen, die Ihre Pflanzen brauchen. Düngen Sie gezielt und Ihr Ernteerfolg wird steigen. „Gut Grün!“
Thomas Kleinworth
Geschäftsführer und Fachberater des
LV Schleswig-Holstein der Gartenfreunde