- Gartenpraxis
- Gartenpflege
- Pflanzenschnitt
Steinobst - Sommerschnitt fördert Ernte und Vitalität
Sauerkirschen in jedem Jahr schneiden
Foto: Buchter-Weisbrodt Sauerkirschen werden nach der Ernte geschnitten. Verbleibt dies, entwickelt sich schnell eine Art „Trauerweide“: der Baum verkahlt von innen und treibt nur noch schwach. Die Sorten der Sauerkirsche unterscheiden sich im Wuchsverhalten. So verkahlt die ‘Schattenmorelle’ stärker als zum Beispiel die Sorte ‘Morellenfeuer’. Die ‘Schattenmorelle’ trägt fast nur an einjährigen Langtrieben, die im oberen Drittel bis zur Basis oft nur Blütenknospen oder vereinzelt auch Blattknospen als Seitenknospen aufweisen. Diese seitlichen Blütenknospen bringen nur Blüten und Früchte hervor, sie sind nicht austriebsfähig. Die Zweige hängen nach der Ernte unbelaubt herab und zeigen nur spärliches Dickenwachstum. Ein halbherziger Rückschnitt ist hier zwecklos, man muss die kahlen Peitschen stets bis auf ein austriebfähiges Auge oder einen einjährigen Seitentrieb herunterschneiden.
Wenn Sauerkirschbäume lange nicht gepflegt wurden, schneidet man sie nach der Ernte oder im Frühjahr stark zurück. Zu dicht stehende Triebe werden entfernt und Peitschentriebe auf neues, triebfähiges Material zurückgeschnitten, im Notfall bis zum Haupt-Ast. Im folgenden Frühjahr treibt der Baum dann kräftig aus.
Sven Wachtmann
Landesgartenfachberater Berlin