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Wellness für betagte Rasenflächen

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  • Rasen bewässernFoto: Breder Wenn der Sommer trocken und heiß wird, sollten Sie den Rasen bewässern Trockenheit
    Eine Regel besagt, dass die Wur­zeln der Gräser so tief in den Boden ragen, wie die Gräser sich in die Höhe strecken. Befindet sich dann zu wenig Humus (or­ga­ni­sche Substanz) in der obers­ten Bodenschicht, kann nicht genügend Wasser für trockene Stunden gespeichert werden. Ist der Rasen einmal zu trocken geworden und verliert seine sattgrüne Farbe, muss nicht sofort zur Nachsaat oder gar zu Rollrasen gegriffen werden.

    Als erste Maßnahme reicht es meist schon aus, Humus in Form von Rasenerde oder Bo­den­ak­ti­va­tor auszubringen und regelmäßig zu gießen. Ist der Schaden zu hoch, also eine große Fläche stark vergilbt, sollte der Boden durch Vertikutieren aufgerissen, Humus aus­gebracht und nachgesät werden. Bei sehr großen Flächen kann der Boden mit einer Fräse um­ge­gra­ben und frischer Rollrasen gelegt werden.

Gegebenheiten entscheiden über die richtige Maßnahme

Rasenfläche hat Grün verlorenFoto: Breder Diese Rasenfläche hat ihr sattes Grün verloren. Die Ursachen können vielfältig sein. Vertikutieren, Aerifizieren, Nach­saat­ra­sen, Spezialsaatgut, Rollrasen – was ist nun im Einzelnen der „Königsweg“, um im Rahmen der Gegebenheiten und auch in Anbetracht der Kosten die op­ti­ma­le Lö­sung zum schönen Rasen zu finden?

  • Vertikutieren
    Beim Vertikutieren werden die obersten 1–2 cm des Bodens angeritzt. Auf diese Weise gelangt wieder Luft an die Wurzeln. Moos, Unkräuter und nicht zersetztes Schnittgut werden entfernt. Der beste Zeitpunkt ist April/Mai oder Ende August. In dieser Zeit besitzt der Rasen die höchste Re­ge­ne­ra­tions­fä­hig­keit.

    Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, wird die Rasenfläche einmal längs und einmal quer be­ar­bei­tet. Das Gerät sollte so eingestellt sein, dass die Zähne nur maximal 2 cm in den Boden gelangen. Gelockertes Material wird entfernt und die Fläche bei Bedarf mit Saatgut be­streut.

    Ob nun Moos oder Unkräuter im Rasen sind, jährliches Vertikutieren belebt den Rasen stets aufs Neue und sollte schon deshalb durchgeführt werden. Die Anschaf­fung eines eigenen Vertikutieres hängt von der Fläche ab. Bei klei­neren Rasenflächen ist ein Leihgerät aus dem Baumarkt meist die günstigere Variante, oder sie teilen sich ein Gerät mit ihren Nachbarn.
     
  • Aerifizieren
    Unter diesem Verfahren versteht man die Belüftung des Bodens. Eine Maschine stanzt kleine Löcher mit einem Durchmesser von etwa 2 cm und einer Tiefe von bis zu 9 cm in den Bo­den. Die Erde wird aufgenommen, und die entstandenen Löcher werden mit Sand aufgefüllt. Auf diese Weise entsteht ein lockerer Boden, und dringend benötigte Luft gelangt wieder an die Wurzeln.

    Empfehlenswert ist diese Maßnahme nur bei sehr stark verdichteten Böden, z.B. wenn die Fläche sehr alt ist oder regelmäßig befahren wird. Geräte zum Aerifizieren können in Bau­märk­ten ausgeliehen werden. Für besten Erfolg soll­te diese Arbeit jedoch dem Fachmann überlassen werden.
     
  • Das richtige Saatgut
    Bei Ausbesserungsarbeiten kann auf Nachsaatrasen wie auch auf bekannte Spe­zial­mi­schun­gen zurückgegriffen werden. Bei kleinen Flächen oder nach dem Vertikutieren ist der Nach­saat­ra­sen sicher eine gute Wahl.

    Vorteil dieser Mischungen ist, dass sie sehr schnell keimen und entsprechend rasch ein Er­geb­nis sichtbar ist. Zudem wird Nachsaat­rasen in kleinen Verpackungseinheiten angeboten. Es kann also be­darfsgerecht eingekauft werden.

    Spezialsaatgut ist bei großen Flächen unbedingt empfehlenswert. Die Mischungen, wie z.B. Zier­­rasen, beinhalten im Gegensatz zu Nachsaatmischungen meist ei­nen höheren Anteil an dauerhaften Gräsern. In schattigen Lagen ist selbst bei nur geringem Bedarf auf Schat­ten­ra­sen zurückzugreifen.
     
  • RollrasenFoto: Aue, Repro Loesdau Wer schnell eine tadellose Rasenfläche haben will, ist mit Rollrasen ruckzuck gut bedient Rollrasen
    Seit einigen Jahren setzt sich die Variante Rollrasen immer mehr durch. Kein Wunder, denn die Vorteile wiegen schwer. Roll­ra­sen ist frei von Unkraut und Moos, er ist sofort begehbar, und die Witterung spielt beim Ver­le­gen kaum eine Rolle, da die Gräser bereits gekeimt sind.

    Die Vorbereitungen beim Ver­legen sind ähnlich wie bei der Aussaat: die Fläche umgraben, von Steinen und Wurzeln be­frei­en, leicht verdichten und direkt vor dem Verlegen die Fläche leicht aufrauen und wässern. Wenn Zeit bleibt, sollte die vorbereitete Fläche noch etwa zwei Wochen ruhen. Auf diese Weise kann sich der Boden setzen, und Unebenheiten können noch beseitigt werden.

    Verlegt wird der Rasen im Verbund, Überstehendes wird mit ei­nem Beil entfernt, die Fläche gewalzt und abschließend gut ge­gossen. Nach nur drei Tagen kann ge­mäht werden, und die Fläche ist in einem optisch tadellosen Zustand.

    Entscheiden sich Gartenbesitzer für Rollrasen, ist zu beachten, dass er schnell verlegt wer­den muss. Damit die Gräser in den auf­gerollten Rasenbahnen keinen Scha­den nehmen, muss innerhalb eines Tages nach Lieferung die Ar­beit getan sein.

    Zudem beginnen die Abnahmemengen häufig bei rund 40 m². Für kleine Flächen von wenigen Quadratmetern ist Rollrasen selten eine Alternative, bedenkt man den Preis von etwa drei bis fünf Euro pro m².

Regelmäßige Pflege erhält guten Zustand

Regelmäßiges MähenFoto: Breder Wer Rasen hat, bleibt fit, denn das regelmäßige Mähen ist eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen Ist die Rasenfläche wieder in dem gewünschten Zustand, bleibt sie mit nur wenig Aufwand gesund und kräftig grün. Dazu zählt in ers­ter Linie das wöchentliche Mähen.

Einmal im Frühjahr vertikutieren verjüngt die Gräser und gibt ihnen Vitalität für den ganzen Som­mer. Kraft, sich gegenüber Unkräutern und Moos durchzusetzen, er­halten die Gräser durch ge­ziel­tes Düngen. Welchem Dünger auch der Vorzug gegeben wird, ob gewöhnlicher Rasendünger oder Rasenlangzeitdünger, die Dosierung auf der Ver­pa­ckung sollte nicht überschritten werden – „viel hilft viel“ gilt bei der Düngung niemals. Und wenn der Sommer trocken und heiß wird, sollte natürlich gegossen werden.

Andreas Zitzmann

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Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

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