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Das richtige Plätzchen zum Ausspannen
Gartenmöbel für den Kleingarten
Foto: VDM
Bei aller Freude am Graben und Pflanzen, am Schneiden und Ernten – manchmal ist es das Schönste am Gärtnern, nach ein paar Stunden Arbeit auszuspannen, sich am Getanen zu erfreuen oder ein leckeres Abendessen vom Grill zu genießen. Ein bequemer Sitzplatz ist dafür der ideale Ort. Doch auch die besten Gartenmöbel kommen mal in die Jahre. Zu Beginn der Saison, solange sich die Gartenarbeit noch in Grenzen hält, ist der ideale Zeitpunkt, um sich um Ersatz zu kümmern oder um die vorhandene Ausstattung aufzupeppen.
Trendige Lounge-Möbel
Wer Kataloge durchblättert oder sich in Einrichtungsgeschäften und Baumärkten umsieht, kommt in diesem Jahr an sogenannten Lounge-Möbeln kaum vorbei. Mit Möbelformen, die man schon aus dem großbürgerlichen Frankreich vor 200 Jahren kennt, wird das Wohnzimmer ins Freie verlegt.
Die „Récamière“ und die „Chaiselongue“, also Sofas, auf denen Sie auch liegen können, laden zum Relaxen ein. Quadratische Sessel und Hocker mit niedriger Sitzhöhe werden modulartig zu ganzen Sitzlandschaften kombiniert und mit ebenfalls quadratischen Tischen vervollständigt.
Die Möbelserien sind aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt, vor allem in gedeckten Tönen erhältlich und haben ihren Preis. Doch egal, wie optisch überzeugend, bequem und hochwertig Lounge-Möbel auch sind – im Kleingarten sind sie eher unpraktisch. Denn sie brauchen nicht nur eine große Stellfläche und einen großen Lagerplatz, sie lassen sich auch nur schwer umstellen.
Viele Gartenfreunde wenden sich allen Trends zum Trotz den bewährten Sitzgruppen zu. Bei der Auswahl sind neben der Optik und der Bequemlichkeit die Langlebigkeit und die Robustheit von Stühlen, Tischen und Bänken wichtige Kriterien. Sie werden vorrangig vom Material bestimmt.
Robustes Polyrattan
Ungebrochen ist die Nachfrage nach Gartenmöbeln aus geflochtenen Kunstfasern – sogenanntem Polyrattan. Von den Herstellern wird es sehr unterschiedlich eingesetzt, entsprechend vielfältig ist die Optik der Möbel. Mal werden nur wenige Millimeter starke Fasern zu einem feinen Flechtwerk verwoben, mal bilden breitere Streifen großflächige Karos. Gerne wird auch mit anderen Materialien kombiniert. Führende Hersteller sind Dedon (Bezeichnung: „Hularo“), Rehau („Raucord“) und Virofiber („Virofiber Faser“).
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Die Möbel aus Polyrattan haben zahlreiche Vorteile, die im Kleingarten noch mehr als auf der Terrasse eines Wohnhauses zu Buche schlagen: Sie passen sich dank ihrer Flechtoptik gut in den Garten ein und wirken durch ihr luftiges Äußeres auch auf kleinen Flächen nicht überladen. Aufgrund ihres geringen Gewichtes können sie ohne viel Aufwand umgestellt werden.
Da die Fasern keine Feuchtigkeit aufnehmen, ist zumindest qualitativ hochwertiges Rattan nahezu unverwüstlich und übersteht knallige Sonnentage genauso wie Dauerregen oder gar winterlichen Frost. Gelegentliches Staubwischen und ab und zu eine Reinigung mit Wasser und weicher Bürste sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen. Hartnäckige Verschmutzungen können mithilfe von Seife entfernt werden. Der Preis für Robustheit und Pflegeleichtigkeit ist allerdings eine negative Umweltbilanz!
Die Bezeichnung Polyrattan steht für Fasern, die optisch sehr nahe an Naturrattan herankommen und aus Kunststoff, genauer gesagt aus Polyethylen, gefertigt werden. Dieses Material wird aus Erdöl hergestellt. Die Produktion ist weder ressourcenschonend noch energiesparend. Darüber hinaus belastet auch die Entsorgung von vielen ausrangierten Möbeln die Umwelt.
Umweltfreundliches Holz
Holzmöbel sind dank ihrer Natürlichkeit, aber auch ihrer Funktionalität eine gute Wahl für den Kleingarten. Sie sind im Handel nach wie vor in unverminderter Auswahl zu haben. Vergleichsweise neu sind dabei Kombinationen mit anderen Materialien. Beliebte Partner sind Edelstahl und Aluminium. Das Metall verleiht dem massiven Holz einen Hauch von Eleganz. Und Aluminium reduziert zudem das Gewicht. In puncto Witterungsbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit haben Harthölzer die Nase vorn.
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Ihre Herkunft ist allerdings oft nur schwer nachvollziehbar. Achten Sie beim Kauf Ihrer Holzmöbel, vor allem bei beliebtem Tropenholz, auf Gütezeichen, die garantieren, dass das Holz nicht illegal geschlagen wurde, wie dem FSC-Zertifikat, dem PEFC-Siegel und dem EU-Ecolabel der Europäischen Kommission.
Im Winter brauchen Holzmöbel einen geschützten Platz. Doch der ist im Kleingarten oft begrenzt. Dann machen sich klappbare Stühle und Tische oder auch Stapelstühle bezahlt.
Bequeme Solitärmöbel
Wer bei der Gestaltung des Sitzplatzes funktionale Kriterien in den Vordergrund stellt, muss auf Gemütlichkeit dennoch nicht verzichten. Für ein oder zwei bequeme Solitärmöbel zum Lesen, Träumen oder Plaudern findet sich fast überall noch ein zusätzliches Plätzchen. Ganz nach Geschmack, Geldbeutel und Aufhänge- oder Stellmöglichkeit wird ein großzügiger Hängesessel oder eine Hängematte, ein Strandkorb oder auch eine moderne Hollywoodschaukel zum zweiten Sitzplatz.
Farbe ist Trumpf
Das i-Tüpfelchen auf den Gartenmöbeln sind Polster und Kissen aus Naturfasern oder auch wasserfesten Kunststoffen. Sie sind auch ein ideales Mittel, um Möbel optisch aufzupeppen. Angesichts der insgesamt zurückhaltenden Farben und Formen der Möbel selbst dürfen die textilen Accessoires umso bunter sein. Kräftige Uni-Töne von Gelb über Rot und Grün bis zu Blau beherrschen das Bild. Beim Design dominieren gerade Linien: Streifen und andere geometrische Muster sind nach wie vor angesagt.
Eva Neumann