• Natur des Jahres 2013

Die Gebänderte Flussköcherfliege: Insekt des Jahres 2013

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Gebänderte Köcherfliege
  • Insekten
  • Köcherfliegen
Von der Larve zur Fliege

Haben sie sich viermal gehäutet und sind groß genug, dann suchen sich die Larve der Gebänderten Kö­cherfliege am Boden kleine Kiesel von bis zu 1 cm Größe. Daraus bauen sie sich mit Spinnfäden eine Art Steinkuppel, unter der sie sich ver­puppen.


Insekt des Jahres 2013Foto: Brigitta Eiseler, Roetgen Die freilebenden Larven werden bis zu 3 cm lang und tragen an jedem Seg­ment des Hinterleibs pinselförmige Atemorgane.


Nach nur zwei Wochen stechen sie die Kokonwand mit einem dolch­förmigen Mundwerkzeug auf und klettern an Steinen oder Pflanzen bis über die Wasseroberfläche em­por. Dann schlüpfen sie aus der Puppenhülle.

Die Gebänderte Köcherfliege hat bis zu 14 mm lange Flügel, die sie dachartig zusammenlegt. Wenn sie fliegt, beträgt ihre Spannbreite ganz beachtliche 3 cm. Andere Kö­cherfliegen weisen nur 6 mm auf, die größte Art 6 cm.

Mit ihren Mundwerkzeugen kön­nen sie nur Tau oder etwas Nektar auflecken. Sie leben nur zwei bis vier Wochen.

Nach der Paarung fliegen die Weibchen zum Wasser und tauchen unter, um ihre Eier in Ritzen und Spalten von Steinen und Holz zu drücken. Sie taucht danach wieder aus dem Wasser auf.


Weltweit ca. 13.000 Arten

Köcherfliegen sind weit verbreitet, weltweit gibt es ca. 13.000 Arten. Sie gehören damit zu den erfolgreichsten Insektenarten unter Was­ser.

Von ihren nächsten Verwandten, den Schmetterlingen, spalteten sie sich vor ca. 250 Millionen Jahren ab. Ein gemeinsames Zeichen ist noch, das ihre Flügel dicht bedeckt sind: bei Schmet­ter­lin­gen mit Schup­pen, bei Köcherfliegen mit Haaren.

Die Gebänderte Köcherfliege ge­hört mit ihren europäischen Un­ter­arten zu den wenigen Kö­cher­flie­gen, die (außer Irland) ganz Eu­ropa besiedeln und in Mitteleuropa die höchste Dichte aufweisen. Die Chance, sie in einem Bach zu sehen, ist daher ziemlich groß. Der Bach muss allerdings sauberes Wasser aufweisen – somit sind die Larven ein Indikator für eine gute Wasserqualität.

(WW)

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