- Natur des Jahres 2013
Die Wolfsmilch ist die Staude des Jahres
Glühende Farben liefert die sommergrüne Himalaya-Wolfsmilch (Euphorbia griffithii ‘Fireglow’) für den Garten. Ihre orangefarbenen Blütenstände trägt sie im Frühjahr 60–100 cm hoch.
Blüten oder nicht? Das ist hier die Frage
Eine Stärke aller Euphorbien ist die lange Blütezeit. „Das Wort ‚Blüte’ ist bei Euphorbien botanisch allerdings nicht korrekt“, erklärt Manig, „denn die Blüten selbst, die sogenannten Cyathien, sind unscheinbar und vergehen schnell. Spektakuläre Farben liefern die den eigentlichen Blütenstand umgebenden Hoch- und Hüllblätter“.
Über Wochen, manchmal Monate, zeigen sie grünliches Gelb, einige feuriges Orange oder Rot. Diese Hochblätter dienen als „Lockorgan“ für bestäubende Insekten.
Besonderen Schmuckwert hat bei vielen Arten und Sorten auch das Laub, das graublau, intensiv grün oder in verschiedenen Rottönen daherkommt. Bei einigen Arten wird die Wirkung durch eine intensive Herbstfärbung noch gesteigert.
„Wegen dieser Vorzüge und der Möglichkeit, Euphorbien hervorragend mit farbstarken Stauden zu kombinieren und damit Ordnung und Ruhe in Rabatten, Beete und Freiflächen bringen, ist die Pflanze so äußerst vielfältig im Garten“, sagt Manig.
Die Sonnenanbeter unter den Euphorbien
Euphorbien kommen an den unterschiedlichsten Standorten in der Natur vor. Auch im Garten findet man für jede Situation die passende Pflanze. „Wichtig ist es, die richtige Pflanze für den richtigen Standort auszusuchen, dann erhält man langlebige Pflanzungen“, erklärt Manig.
Sonnige, trockene Plätze liebt die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites). Ihre grau-blauen, walzenförmigen Blätter sorgen auch im Winter für Struktur im Garten.
Im Steingarten oder Kiesbeet in sonniger Lage mit durchlässigem Boden fühlt sich die bizarr wirkende Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) wohl. Ihre grauen, walzenförmigen Triebe voll harter, stacheliger Blätter werden 25–30 cm lang. Je trockener und heißer, umso ausgeprägter erscheinen die silbrig blauen Blattwalzen mit den gelb-grünen Blüten an der Spitze.
Ebenfalls für trockene, sonnige Standorte eignen sich die ausbreitungsfreudige heimische Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) und die Steppenwolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp. niciciana).
Die Letztgenannte hat feines, gräuliches Laub und eine schier endlose Blütezeit, die sich von Juli bis in den Oktober erstreckt. Ihr buschig kugeliger, überhängender Wuchs ist sowohl im sonnigen Beetvordergrund als auch im Topf ein Hingucker. In Kombination mit Blauraute (Perovskia), Spornblume (Centranthus) und dem weißlaubigen Hornkraut (Cerastium) ergeben sich stimmige, langlebige Gartenbilder.