- Natur des Jahres 2013
Reptil des Jahres 2013: die Schlingnatter
Foto: © 2012: Benny Trapp
Sie ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz weit verbreitet und doch den meisten Menschen hierzulande unbekannt. Und sie gehört – wie alle europäischen Reptilienarten – zu den gefährdeten und streng geschützten Arten: die heimische Schlingnatter (Coronella austriaca). Das ist der Grund, warum die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) die Schlingnatter zum Reptil des Jahres 2013 ernannt hat.
Das kleine und völlig harmlose Reptil ist eine der wenigen europäischen „Würgeschlangen“, zu deren Nahrung vor allem Mäuse und Eidechsen zählen. Die Schlingnatter führt eine versteckte Lebensweise und ist daher nur selten in der Natur zu beobachten.
Foto: © 2012: Andreas Meyer
Verhängnisvolle Ähnlichkeit mit Kreuzotter
Allzu oft wird die ungiftige Art mit der ähnlichen und wesentlich bekannteren, giftigen Kreuzotter verwechselt. Nicht selten wird ihr dies auch zum Verhängnis, und Schlingnattern werden in Unkenntnis vertrieben oder verbotenerweise gar getötet.
Zwar kommt die Schlingnatter als anpassungsfähige Art in weiten Teilen Europas noch häufig vor, gilt bei uns aber als vergleichsweise selten und ist in vielen Gebieten bedroht. In den Roten Listen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Luxemburgs wird sie dementsprechend als gefährdete Art eingestuft.
„Aufgrund der komplexen Lebensräume der Schlingnatter kann es für den Einzelnen oft schwer sein, konkrete Schutzmaßnahmen selbst umzusetzen“, erläutert der Diplom-Biologe und Sprecher der AG Feldherpetologie und Artenschutz der DGHT, Richard Podloucky. „Allerdings sollte sich niemand scheuen, mit geeigneten Vorschlägen an die zuständigen Naturschutz- oder Forstbehörden beziehungsweise Naturschutzverbände heranzutreten.“