Einführung: Integration ist eine Bürgerpflicht
Hochkarätig besetztes Podium
Foto: Roemer Versierte Referenten aus Niedersachsen saßen auf dem Podium, und sie mussten alle erst einmal bekennen, dass sie nicht wussten, wie viele Migranten in den Kleingärtnervereinen als Mitglieder einen Garten bewirtschaften. Sie betonten im Anschluss, wie wichtig es sei, mit den kleingärtnerischen Organisationen enger zusammenzuarbeiten. Ein Versprechen, dass die Vertreter der Verbände gerne mit nach Hause nahmen.
Migration und Integration sind vielschichtige Themen. Das Podium war daher gut besetzt, auch wenn die Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen, Frau Honey Deihimi, wegen einer dringenden Familienangelegenheit kurzfristig absagen musste.
Doris Bonkowski, Leiterin des Büros für Migrationsangelegenheiten der Stadt Braunschweig, referierte zum Thema „Kommunale Integrationsarbeit“, Dr. Anwar Hadeed von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berichtete darüber, was Selbsthilfeorganisationen in der Migration leisten können, und Christina Müller-Wille von der Arbeiterwohlfahrt Osnabrück sprach über das sehr spannende Thema „Integration aus Sicht von Migranten“.
Über die Studie des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde und darüber, was Kleingärtnerorganisationen leisten können, referierte Dietmar Klepatz, Geschäftsführer der Bremer Gartenfreunde. Manfred Weiß, Vorsitzender des Landesverbandes Braunschweig, berichtete über Erfahrungen mit einem interkulturellen Kleingarten in Braunschweig.
Manager der Wortmeldungen: Hartmut Brinkmann
Foto: Roemer Geleitet und professionell moderiert wurde die Veranstaltung vom Journalisten und Gartenfreund Hartmut Brinkmann. Die Teilnehmer berichteten über viele positive Erfahrungen, Kontakte über den Gartenzaun, multikulturelle Feste, aber auch über die Probleme im Zusammenleben mit Migranten. Neben den Sprachproblemen wurden immer wieder die mangelnde Beachtung der Vereinsregeln und die nur seltene Beteiligung an den Veranstaltungen des Vereins genannt.
Am Ende der fünfstündigen Veranstaltung konnte Joachim Roemer als Organisator das Fazit ziehen: Wir müssen aufeinander zugehen, wenn Integration gelingen will. Nicht Toleranz ist gefragt, sondern Akzeptanz, die gegenseitige Achtung der Persönlichkeit und der unterschiedlichen Lebensstile und -formen. Sich verstehen bedeutet natürlich, die gleiche Sprache zu sprechen, aber auch die Bereitschaft, auf die Wünsche und Bedürfnisse einzugehen, Hindernisse zu überwinden.
Integration ist ein langer Prozess, der bei jedem einzelnen Menschen nur individuell gelingt. Wir brauchen dazu Zeit, die notwendige Gelassenheit, und wir sollten mit den Einrichtungen und Organisationen zusammenarbeiten, die uns bei dieser Aufgabe helfen können.
Joachim Roemer