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Rückblick Expertenforum 2010:
Mit Pflanzenstärkung auf Erfolgskurs
- ausschließlich dazu bestimmt sind, die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Schadorganismen zu erhöhen,
- dazu bestimmt sind, Pflanzen vor nichtparasitären Beeinträchtigungen zu schützen (z.B. Verdunstungsreduzierer, Frostschutzmittel) oder
- für die Anwendung an abgeschnittenen Zierpflanzen bestimmt sind (z.B. Frischhaltemittel für Schnittblumen).
Foto: Verlag
Ein gesunder Standort ist das A und O für eine gute Pflanzenproduktion. Über diese Standortverhältnisse und wie sie gegebenenfalls mit Hilfe von Pflanzenstärkungsmitteln verbessert werden können, referierte beim "Gartenfreunde-Expertenforum" Gartenbauingenieurin Andrea Terhoeven-Urselmans.
Guter Boden oder gute Hilfe
„Unsere Immunsystem hängt an unserem Darm, ist der nicht in Ordnung, dann kränkeln wir. Was uns der Darm ist Pflanzen der Boden. Wenn dort das Bodenleben nicht stimmt, der Boden „müde“ ist, dann ist die Pflanze anfälliger.“
Ein guter, humoser Gartenboden, ordentlich über gut verrotteten Kompost mit Nährstoffen und Bodenleben versorgt, ist im Prinzip vergleichbar mit einem gesunden Darmklima. Er bringt alles mit, was zur gesunden Pflanzenernährung benötigt wird, räumt die Gartenbau-Ingenieurin ein. „Wenn Sie dort mit Pflanzenstärkungsmitteln agieren, werden Sie wahrscheinlich kaum eine Auswirkung dieser Zusatzstoffe sehen. Entsprechend ist eine Behandlung mit Pflanzenstärkungsmitteln nicht immer sinnvoll.“
Bei schlechten, mageren, humusarmen Böden aber sähe man die Wirkung deutlich. Denn solche Böden könnten sich nicht ausreichend gegen bodenbürtige Schadorganismen und deren Dauersporen wehren, die in Folge den Pflanzen das Leben schwer machen würden. "Das kann nur ein hochaktiver Boden. Und mit Pflanzenstärkungsmitteln bekommen Sie häufig auch die schlechtesten Böden wieder mobilisiert."
Homöopathie ist mehr als fester Glaube
Foto: Verlag W. Wächter/gs
Zu diesen Pflanzenstärkungsmitteln gehören Präparat auf Mikroorganismen-Basis, homöopathische Mittel, organische Komplexe und Pflanzenextrakte. Nicht zuletzt die homöopathischen Mittel, deren Ursprungswirkstoffe chemisch gar nicht mehr nachweisbar sind, lassen die Kritiker aufhorchen und die Effizienz infrage stellen. „In der Pflanzenhomöopathie werden – anders als in der Ein- bis Zwei-Wirkstoffhomöopathie für den Menschen – meist verschiedene Wirkstoffe aus dem pflanzlichen, tierischen und mineralischen Bereich kombiniert, die dann verschüttelt und verdünnt werden.“ Hier wirkt nicht mehr das Mittel selbst, sondern die Trägersubstanz Wasser hat Botenstoffe gespeichert, die den positiven Effekt auslöst. „Auch in der Pflanzenproduktion verhält es sich dabei wie in der Homöopathie für den Menschen: Wenn’s hilft, ist es egal, ob die Wirkungsweise wissenschaftlich nachweisbar ist.“
Und für Andrea Terhoeven-Urselmans, die sich seit vielen Jahren ganz dem Thema Pflanzenstärkung verschrieben hat, ist der Einsatz von homöopathischen Mitteln mehr als nur ein Glaube. „Dafür habe ich schon zu viele positive Ergebnisse durch diese Mittel zu sehen bekommen.“