- Kleingartenwesen
- Aktuelles, Trends und Geschichtliches
Rückblick Expertenforum 2010:
Mit Pflanzenstärkung auf Erfolgskurs
Hausmittel brauchen Hintergrundwissen
Foto: Verlag W. Wächter/gs
Als letzten Baustein im Themengebiet Pflanzenstärkung nannte Andrea Terhoeven-Urselmans Mittel, die experimentierfreudige Gartenfreunde oft schon ausprobiert haben. „Knoblauch hilft als Vergrämungsmittel – nicht nur bei Menschen, sondern auch gegen Schaderreger. Wichtig ist aber, ihn für die Spritzlösung mit ätherischen Ölen zu kombinieren. Und die Spritzung muss ständig wiederholt werden.“
Gute Abwehrkräfte gegen Pilzinfektionen wie Echten und Falschen Mehltau und ein Stück weit auch Botrytis haben gut mit Silizium versorgte Pflanzen. Nicht grundlos läuft hier der Ackerschachtelhalm zur Höchstform auf, liefert er doch - in Spritzbrühe ausgebracht - genau diese Substanz. Weitere Mittel mit diesem Effekt entnehmen Sie bitte der Übersicht.
Siliziumhaltige Pflanzenstärkungspräparate zur Vorbeugung gegen Pilzinfektionen, besonders gegen Mehltau und Botrytis:
- Actisil - organisch gebundes Silizium
- Equisetum - Schachtelhalmextrakt
- Kaliwasserglas - Kieselsäure
- Natural green - Algencalcit mit Silizium und Spurennährstoffen
Auch das Backpulver, so machte Terhoeven-Urselmans deutlich, ist mehr als Großmutters Allzweckwaffe im Haushalt gegen vergrauende Fugen, verschmutzte Backöfen, verstopfte Abflüsse und Ameisen. Backpulver hilft auch im Pflanzenschutz. Es wirkt gegen echten Mehltau, vorausgesetzt, man bekommt die richtige Dosierung einer 0,15 bis 0,5 %igen Lösung zur Anwendung hin und vergisst nicht eine ölhaltige Trägersubstanz (z.B. Fenchelölextrakt). Bei Überdosierung stirbt nicht nur der Pilz, sondern auch die Pflanze.
Man kann aber auch auf anwendungsfertige Produkte auf Backpulverbasis zurückgreifen, die sowohl vorbeugend als auch bei bestehendem Befall gegen Echten Mehltau und ggf. sogar gegen Falschen Mehltau helfen sollen.
- Steinhauers Mehltauschreck auf der Basis von Natriumhydrogenkarbonat
- VitiSan/SaluKarb auf der Basis von Kaliumhydrogenkarbonat
Gesetzliche Grundlagen
Pflanzenstärkungsmittel dürfen nur in den Verkehr gebracht werden, wenn sie in die Liste der Pflanzenstärkungsmittel des BVL aufgenommen worden sind; die Aufnahme in diese Liste muss beantragt werden (§§ 31, 31a, 31b PflSchG).
Wichtigste Voraussetzung für eine Aufnahme in die Liste ist, dass ein Mittel bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung oder als Folge einer solchen Anwendung keine schädlichen Auswirkungen hat, insbesondere auf die Gesundheit von Mensch und Tier, das Grundwasser und den Naturhaushalt.
Ouelle: Julius-Kühn-Institut
Keine Literaturtipps
Bücher zum Thema Pflanzenstärkung sind kaum im Handel. Wer sich hier schlau lesen will, muss über die Seiten der Hersteller gehen oder sich prinzipiell mit Büchern zum Thema Pflanzengesundheit auseinandersetzen.Interessante Links
Die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als Pflanzenstärkungsmittel zugelassenen Produkte samt Inhaltstoffen und Anwendungsempfehlungen finden Sie als PDF zum Download hier.
Mehr über die Versuche rund um das Wasser von Prof. Dr. Bernd-H. Kröplin vom Universitätsinstitut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen finden Sie unter www.weltimtropfen.de
Eine Broschüre zum Thema "Pflanzenstärkung im Zierpflanzenbau", die sich zwar an Zierpflanzengärtner richtet, interessierten Gartenfreunden aber ebenfalls verständlich einen vertiefenden Einblick gewährt und mit den untersuchten Präparaten vertraut macht, finden Sie hier.
Eine Übersicht über die 2004 am Markt gelisteten honöopathischen und bioenergetischen Mittel und deren Hersteller finden Sie im Anhang des Projektberichtes "Pflanzenstärkung für den Zierpflanzenbau"