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Für Mensch und Natur
Ökologische Gestaltung von Gemeinschaftsgrün
Foto: Henrikson
Grüne Wege, Wildblumen und -sträucher, Stauden oder Nutzpflanzen – die Möglichkeiten, Gemeinschaftsgrün zu gestalten, sind sehr vielfältig. Bei immer mehr Vereinen stehen dabei ökologische Gesichtspunkte im Vordergrund. Besonders beeindruckt hat mich die Anlage des Vereins der Gartenfreunde Langen in Bremerhaven. Der Sieger des Landeswettbewerbs 2011 ist ein perfektes Beispiel für eine naturnahe Bewirtschaftung der Vereinsflächen.
Die Wege zu den einzelnen Parzellen führen hier über gepflegten Rasen. Nichts ist versiegelt, saftiges Grün macht die Sichtachsen lebendig. Viele Pächter haben zudem auf ihren Zaun verzichtet. Das spricht nicht nur für einen gelebten Gemeinschaftssinn, auch Igel und Co. werden nicht an ihren vertrauten Rundgängen gehindert.
Gehölze für die Tierwelt
Für Singvögel wie Gartenrotschwänze, Meisen oder Rotkehlchen gibt es ausreichend Brutplätze. Das liegt nicht nur an den vielen Nistkästen, sondern vor allem an der Auswahl der Gehölze im Gemeinschaftsgrün. Die Zimtrose (Rosa majalis) gehört dazu. Der Wildstrauch erreicht eine Höhe von bis zu 2 m. Er bildet durch Ausläufer neue Büsche und kann so leicht verwildern.
Er eignet sich besonders für feuchte Standorte an Waldrändern oder Hecken. Die Blätter sehen sehr schön aus, die Blüten werden bevorzugt von Wildbienen angeflogen, und im Herbst versorgen die Früchte Vögel mit dem nötigen Futter.
Daneben steht der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Er kann bis zu 7 m groß werden. Gepflanzt im Gemeinschaftsgrün sieht er nicht nur gut aus, die Blüten eignen sich zur Sektherstellung, die Früchte zur Saftgewinnung, und kleinere Tiere können in dem Strauch Unterschlupf finden.
Foto: Breder Die Kornelkirsche (Cornus mas) ein paar Meter weiter ist einer der ersten Frühjahrsblüher. Ihre Früchte eignen sich zur Verarbeitung zu Marmelade, Kompott, Saft oder Obstwein. Sie sind aber auch bei Vögeln beliebt, die so für eine weitere Verbreitung der Pflanze sorgen.
Die Gartenfreunde in Langen haben mit der Gestaltung ihres Gemeinschaftsgrüns nicht nur etwas für Tiere und Pflanzen getan, sondern auch für ihr eigenes leibliches Wohl gesorgt.
Stauden ersparen Arbeit
Grundsätzlich sind Stauden eine Alternative für Gehölze im Gemeinschaftsgrün. Ohne großen Pflegeaufwand können Sie unsere Anlagen bereichern. Der Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) z.B. ist nahezu unverwüstlich und zudem noch wintergrün. Im Schatten von Gehölzen breitet er sich hervorragend aus, und dort, wo Stauden wachsen, können sich Wildkräuter nicht weiter vermehren. Stauden an der richtigen Stelle gepflanzt, ersparen so viel Arbeit.
Die unterschiedlichen Farben und Formen der Blüten und das schmucke Blattwerk sehen dabei nicht nur gut aus, auch viele Nützlinge finden hier einen Lebensraum, der geschützt werden sollte. (Eine Liste von geeigneten Stauden finden Sie z.B. bei der Natur- und Umweltschutzakademie NRW unter www.nua.nrw.de > Publikationen > Material für Bildungsarbeit > Infoblätter > Infoblätter „Naturgarten“ Nr. 30 und 31.)