- Kleingartenwesen
Moderne Formen des Gärtnerns
9. Gartenfreund-Expertenforum auf dem Kaldenhof
Das Gärtnern muss nicht neu erfunden werden, doch seine Rahmenbedingungen sind dem Wandel der Zeit unterworfen. Eigenes Gemüse ernten – das entspricht dem Zeitgeist. Doch der Aufwand, den klassische Gemüsebeete mit sich bringen, ist vielen zu hoch. Davon abgesehen werden Gärten – gerade in den Städten – immer kleiner und Anbaumöglichkeiten beengter, oft sind Balkone und Terrassen Orte des Geschehens.
Foto: Verlag W. Wächter
Neue Anbaumethoden und Zuchtziele
Die neuen Rahmenbedingungen erfordern angepasste Anbaumethoden und verändern auch die Zuchtziele. Neue Pflanzen braucht das Land: pflegeleicht, robust, trockenheitsresistent und kompakt. Obst und Gemüse, das auch im Stadtklima in Töpfen und Hochbeeten gedeiht, ist gefragt.
Viele Antworten – spannende neue Sorten also – stellten die Gartenexperten vor, von der veredelten Tomate mit erstaunlich hohem Ertrag bis hin zur Kartoffel, die sich als hochtolerant gegen Kraut- und Knollenfäule erweist. Zudem wurden moderne Interpretationen der Pflanzenkultur im Hochbeet vorgestellt.
Plädoyers für Blumenschmuck und Artenvielfalt
Die weiteren Schwerpunkte des abwechslungsreichen Programms konnten kontrastreicher kaum sein: die Verbannung der Blume aus „modern“ – d.h. zurzeit „formal“ – gestalteten Hausgärten auf der einen Seite und die Artenvielfalt unserer Gärten auf der anderen Seite, die für bedrohte Tiere in modernen Zeiten – oft unbemerkt – zur Arche werden. Für die Teilnehmer des Forums entpuppte sich der Kleingarten dabei als faszinierender Lebensraum, in dem es auch für „alte Hasen“ viele kleine Wunder neu zu entdecken gibt!
Foto: Verlag W. Wächter
Das diesjährige Expertenforum fand am 8. August – wie schon in den letzten Jahren – am Pflanzenzuchtzentrum auf dem Kaldenhof bei Münster statt. Zusammen mit dem Verlag W. Wächter hatten wieder die Firmen Volmary und Bruno Nebelung sowie diesmal die Schreberjugend Sachsen eingeladen. Nicht nur in ihren Vorträgen, auch während der Führungen über die Versuchsfelder gaben die Gartenexperten viele spannende Informationen preis.
Hochbeete – Gärtnern auf Augenhöhe
Das Hochbeet ist keine neue Erfindung – aber es verändert sich, wird neu interpretiert. Hanna Strotmeier, Gärtnermeisterin bei Bruno Nebelung, brachte in ihrem Vortrag zunächst die Erfolgsfaktoren des Hochbeets auf den Punkt: Es schont unseren Rücken, ermöglicht das Gärtnern auf kleinem Raum und macht die Ernte unabhängig von der Qualität des natürlichen Untergrundes. Die Sonne erwärmt das Beet samt Erdreich auch von der Seite – so können Sie früher säen und ernten. Wurzelunkräuter bleiben außen vor und Schnecken den Früchten unserer Arbeit fern.
Foto: Verlag W. Wächter
Hochbeet „Marke Eigenbau“
Mit etwas handwerklichem Geschick können Gartenfreunde ihr Hochbeet selbst bauen. Der klassische Schichtaufbau im Inneren des Hochbeets sei gar nicht erforderlich, um seine Vorzüge zu nutzen. 30–50 cm gute Gartenerde reichen für die meisten Kulturen aus, so Strotmeier. Eine luftige Drainageschicht aus groben Materialien sei daher nicht erforderlich. Die eingefüllte Erde müsse nur gut luftdurchlässig sein, damit sie schnell abtrocknet und nicht vernässt.
Folgerichtig reichen die Hochbeete der Gärtnermeisterin samt Füllung nicht mehr von der Arbeitshöhe bis auf den Boden hinab, sondern ihr Korpus steht auf vier Füßen.
Foto: Bruno Nebelung GmbH
Sind die Beine hoch genug, kann man an dem Hochbeet wie an einem Tisch bequem im Sitzen gärtnern. Die Grundfläche bildet ein Lattenrost, bedeckt von Maschendraht. Eine Auskleidung mit MyPex-Folie schützt das Holz vor Verrottung. Der Austausch der Erde sei nicht nötig – nach dem Zusammensacken des Erdreichs füllt Strotmeier lediglich neue Erde nach, im Frühjahr setzt sie organischen Dünger ein.
Der nächste Schritt in der Hochbeet-Entwicklung: ein Modell, dessen Korpus nach unten spitz zuläuft und an dem auch Rollstuhlfahrer arbeiten können. Neue Formen machen das Hochbeet nicht nur praktischer, sie werten auch seine Verwendung als Gestaltungselement auf.
Gemüsetipps für die Hochbeetkultur
Foto: Bruno Nebelung GmbH Ist das Hochbeet gebaut und mit Substrat befüllt, folgen die grünen Bewohner: Blatt-, Frucht- und Wurzelgemüse, aber auch hübsche Blumen machen hier eine gute Figur. Für die Kultivierung von Hülsenfrüchten im Hochbeet empfahl Strotmeier Buschbohne ‘Primado’, Prunkbohne ‘Hestia’ und Markerbse ‘Vitara’. Rund um den Salat sprach sie u.a. folgende Empfehlungen aus: Asia-Salate wie ‘Mizuna’ und ‘Misome’, Babyleaf (Salat-Mischung) und verarbeitungsfreundliche ‘Salanova’ (rot und grün), ‘Ovired’ und die Radicchio-Salate ‘Granato’ und ‘Galileo’ (der seine schöne rote Sprenkelung nur innen und erst kurz vor der Reife zeigt).
Foto: Bruno Nebelung GmbH Gärtnern auf kleinem Raum – d.h. im Idealfall auch Vielfalt auf kleinem Raum. Als attraktives Beispiel zeigte Strotmeier Mischpflanzungen im Hochbeet, z.B. die Kombination verschiedenfarbiger Salate mit Lauch und Kohlrabi. Für mehr Farbe im Beet und auf dem Teller sorgen Mangold ‘Bright Lights’ und die Gelbe Bete ‘Boldor’, die ein karottenartiger Geschmack auszeichnet. Als Wurzelgemüse empfahl sie die Radieschen ‘Stoplite’ und die Möhre ‘Adelaide’. Würziges zum Schneiden: Lauchzwiebel ‘Red Toga’ und ‘Negaro’ sowie der Schnittknoblauch ‘Fat Leaf’. Von diesem wusste die Gärtnermeisterin zu berichten, dass ihr Exemplar bereits mehrere Winter im Topf überstanden habe und jedes Jahr größer werde. Die gute Nachricht für Freunde seines Aromas: ‘Fat Leaf’ hinterlasse keine „Fahne“.
Weitere Sortenempfehlungen: Kohlrabi ‘Lanro’, ‘Blaro’ und ‘Konmar’, Fenchel ‘Rondo’, Ananaskirsche ‘Goldmurmel’, Zucchini ‘Black Forest’, Mini-Aubergine ‘Ophelia’, Buschtomate ‘Hoffmanns Rentita’, Mini-Snackgurke ‘Salamanda’ und – nach dem Motto „Lass das Gemüse sprechen“ – die Tomate ‘Heartbreakers’ mit ihren schönen, herzförmigen Früchten.
Foto: Bruno Nebelung GmbH
Blütenpracht auf Augenhöhe
Sie möchten Ihr Hochbeet erblühen lassen? Dafür empfahl Strotmeier für die Direktaussaat Ringelblume ‘Fiesta Gitana’, Steinkraut ‘Schneeteppich’ und Tagetes ‘Mowgli Bicolor’. Blühendes mit Vorkultur: Männertreu ‘Riviera Marine Blue‘, Orientalischer Waldmeister, Petunie ‘Spectrum’ F1. Die Sonnenblume ‘Teddybär’ eigne sich durch den kompakten Wuchs für das Hochbeet.
Foto: Bruno Nebelung GmbH
Last, but not least – die Kräuterpflanzen. Wenn das Fleisch auf dem Grill brutzelt, legen Sie einfach einen frisch geernteten Zweig von Goldthymian, Oliven- und Currykraut darauf – das sorgt für ein wunderbares Aroma, so Strotmeier.
Fazit: Hochbeete sind nicht neu, passen aber perfekt zu den Anforderungen des modernen Gärtnerns mit einer ertragreichen und abwechslungsreichen Ernte auf kleinem Raum. Mit etwas handwerklichem Geschick können Gartenfreunde ihr Hochbeet – maßgesägt – auch selbst bauen.
Foto: Volmary GmbH
Neues aus dem Gemüsebeet
Gemüse selbst ernten – das liegt im Trend! Doch die Herangehensweise habe sich geändert, so Raimund Schnecking, Agrar-Ingenieur und Produktberater bei Volmary. Der Aufwand klassischer und großer Gemüsebeete sei vielen zu hoch, und die Gärten würden ohnehin immer kleiner, besonders in der Stadt. Und so gewinne – neben dem Anbau im Kleingarten – die Gemüseernte in Töpfen oder anderen Behältern auf Balkonen und Terrassen an Bedeutung. Das erfordere den Einsatz neuer Anbautechniken (Hochbeete, Bewässerungssysteme) und Pflanzenprodukte. Neue Veredelungen und neue Zuchtziele (trockenheitstolerante und kompakte Sorten) sind gefragt.
Neue Wuchskraft, Resistenzen und Aromen
Foto: Verlag W. Wächter Das eindrucksvolle Potenzial der Gemüseveredelung verdeutlichte Schnecking am Beispiel der Tomate: höhere Erträge und Resistenzen gegen Nematoden und Korkwurzel. Und natürlich profitiere das Edelreis von der Wuchskraft seiner Unterlage (z.B. ‘Vigomax‘ F1, ‘Maxifort’ F1). Gartenfreunden, die mit einem Veredelungs-Set selbst zur Tat schreiten, riet Schnecking: „Schneiden Sie zuerst die Unterlage unterhalb des Keimblattes, dann die Kulturpflanze im 45-Grad-Winkel mit einer Rasierklinge ab. Bei der Verbindung der Pflanzen mit einem Clip müssen die Stängeldurchmesser übereinstimmen, damit sich die Leitungsbahnen gut verbinden. Stellen Sie die veredelten Tomatensämlinge nicht in die pralle Sonne!“
Foto: Volmary GmbH
Mit dem Bild einer dreitriebig gezogenen ‘Favorita’-Tomate beeindruckte er seine Zuhörer. Solche Ergebnisse belegen, so Schnecking, das modernes Gärtnern keine „Mode“ sei, sondern zukunftsweisende Entwicklungen mit sich bringe. Zum modernen Gärtnern gehöre auch die Entwicklung und Verwendung resistenter und toleranter Sorten. So sind die Tomaten ‘Philovita’, ‘Phantasia’ und ‘Philona’ hochtolerant gegen Kraut- und Braunfäule. Auch geschmacklich gelte es, den Garten zum „Abenteuerland“ für Groß und Klein zu machen, z.B. durch besonders süße Tomaten, wie die Nektartomate ‘Solena® Red’ F1 und ‘Solena® Yellow’ F1.
Foto: Volmary GmbH
Für Pizzafreunde, Grillfans, Naschgärtner u.a.
Auch den sich ändernden Ernährungsweisen passen sich die Pflanzensortimente an: Die Knollen der Süßkartoffel ‘Erato® Orange’ seien sehr beliebt in der vegetarischen und veganen Küche. Pizza-Liebhabern bietet Volmary mit der silbrigen Gewürz-Mischung „Pizza Silver“ eine optimale Kombination von Currykraut, Salbei- und Thymiansorten in einem Topf. Und beim Grillen verfeinern „Barbecue“ (Rosmarin, Currykraut, Thymian) und „Barbecue Gold“ (Salbei, Thymian, Oregano) den Geschmack.
Neu sind auch das Krim-Basilikum ‘Tauris®’ – bei frostfreier Überwinterung mehrjährig – und der immertragende Rhabarber ‘Livingstone’ (ideal für ganzjährige Treibtermine, ermöglicht zwei Haupternten pro Jahr). Wenig Raum beansprucht – dank der schwachwüchsigen und zugleich robusten Unterlage – der Pfirsich ‘Fruit Me®’. Ein Hingucker: der weiße Pfirsich ‘Fruit Me® Icepeach ®’. Dem Trend zum kleinen Naschgarten auf Balkon und Terrasse kommt die weltweit erste kompakte Himbeere entgegen – ‘Ruby Beauty®’, deren dornenlose Ruten nicht länger als 1 m werden.
Foto: Volmary GmbH
Zum Abschluss zeigte Schnecking erdefreie Kulturen – Salat in Plastikbehältern – und Pflanzen unter neuem Kunstlicht, dessen Spektrum perfekt auf die Fotosynthese abgestimmt ist. So „fremd“ diese Szenarien auch wirken, die Zukunft werde sie mit sich bringen. Doch Schnecking zeigte sich ganz erdverbunden: Gärtnern sei spannend und halte jung. Dazu gehöre es auch, im Beet zu arbeiten und Erde an den Händen zu haben – dann spüre man auch, dass man im Garten war!
Jugendforschungsprojekt „Artenvielfalt im Kleingarten“
Foto: Verlag W. Wächter Ein Kleingarten steckt voller Wunder – man muss nur genau hinsehen. Tommy Brumm stellte das Jugendforschungsprojekt „Artenvielfalt im Kleingarten“ vor – ein Projekt des „Landesverbandes Sachsen der Schreberjugend“. Naturerlebnisse prägen junge Menschen oft für das Leben, weiß Brumm aus Erfahrung, und so können aus den Projektteilnehmern zukünftige Wissenschaftler, Lehrer – und natürlich auch Gartenfreunde – hervorgehen.
Einsatz moderner Technik – nutzbare Ergebnisse
Seine Anziehungskraft auf junge Menschen verdankt „Artenvielfalt im Kleingarten“ der Kombination von biologischer Feldforschung mit dem Einsatz moderner Technik. Die Jungforscher durchstreifen Kleingärten und Natur, dokumentieren ihre Beobachtungen mit dem Fotoapparat und bearbeiten die Bilder am Rechner. Das Mikroskop bietet ihnen faszinierende Einblicke in den Mikrokosmos des Gartens. Sogar Filmtechnik kommt zum Einsatz.
Foto: Schreberjugend Sachsen
Illustration: Schreberjugend Sachsen
Die Ausrüstung dafür gibt es nicht zum Nulltarif – Mittel stellt der „Landesverband Sachsen der Kleingärtner“ zur Verfügung, in dessen Vorstand Tommy Brumm Mitglied ist. Eine gute Investition in die Zukunft, denn das Jugendforschungsprojekt ist nicht nur pädagogisch wertvoll. Es liefert den Kleingärtnern praktisch nutzbare Erkenntnisse und Resultate: Die Jugendlichen produzieren z.B. Lehrfilme für die Fachberatung.
Ein weiterer Erfolgsfaktor: Das Projekt fördert unterschiedlichste Neigungen und Interessen. So entwickelten Jugendliche, die im Bereich Gestaltung und Werbung tätig werden möchten, das Maskottchen von „Artenvielfalt im Kleingarten“ oder arbeiten an einem Garten-Kinderbuch.
Der Mensch als Förderer der Artenvielfalt
Brumm betonte, dass der Mensch – zumindest im Prinzip – Förderer der Artenvielfalt sei. Nirgendwo in der Natur gebe es so kleinteilige Mosaiken unterschiedlichster Lebensräume wie in einem reich gegliederten Kulturland. Und je größer die Vielfalt der Biotope, desto größer sei eben auch die Vielfalt der Arten.
Diese einfache Gleichung erfüllte er prompt mit Leben: In seinem Vortrag nahm Brumm die Zuhörer mit auf eine faszinierende Reise in die Lebensbereiche des Kleingartens, vom Blumen- und Gemüsebeet ging es hinauf in die Baumkronen; verborgene Lebensgemeinschaften in Mini-Teichen und Komposthaufen wurden beäugt, Hecken und Wiesen durchstreift, das Leben an Wegen und in Lauben in Augenschein genommen – und das alles durch die Kameralinse der Jungforscher, deren Bilder den Vortrag eindrucksvoll illustrierten.
Recycling im Kleingarten
Brumm führte seinen Zuhörern den Lebensraum Kleingarten als eindrucksvolles Recycling-Schauspiel vor Augen, dessen Darsteller faszinierende Tricks anwenden, um gut abzuschneiden. Er zeigte Springschwänze – bleistiftpunktwinzige Urinsekten –, die unseren Kompost aufbereiten und die, wären sie so groß wie ein Mensch, den Eifelturm überspringen könnten! Zu sehen waren Skorpionsfliegen, die im Sommer an unseren schattigen Büschen leben und die es wagen, sich an den Nahrungsvorräten der Spinnen zu laben.
Foto: Schreberjugend Sachsen
Brumm stellte den Nashornkäfer vor, dessen Larven zwei bis sieben Jahre unter Tage leben, bevor sie sich in Käfer verwandeln. Für unser Gemüse sind diese Engerlinge keine Bedrohung, im Gegenteil! Sie recyceln Pflanzenreste, die überwiegend aus Zellulose bestehen – einem Stoff, der für fast alle Tiere mehr als schwer verdaulich ist. Nashornkäfer schaffen dieses Kunststück mithilfe einer Gärkammer ihres Darms. Hier „knacken“ Bakterien die Zellulose für den Käfer auf – genauso, wie sie es auch im Pansen einer Kuh tun. So wird der Nashornkäfer zum idealen Helfer bei der Kompostierung. Zugleich bieten unsere Hochbeete und Komposthaufen den Tieren einen wichtigen Zufluchtsort.
Rückzugsgebiet für bedrohte Tiere
Die Bedeutung von Kleingärten für den Artenschutz verdeutlichte Brumm am Beispiel des Fadenmolchs. Als natürliche Kleingewässer durch Düngereinträge und Umweltgifte unbewohnbar oder gar zugeschüttet wurden, überlebten die kleinen Lurche – vielerorts fast ausschließlich – in den Mini-Teichen unserer Kleingärten. Eine Entdeckung, die selbst Biologen überraschte. Auch die harmlose Ringelnatter sei im Gefolge der kleinen Feuchtbiotope ein „Gewinner“.
Foto: Schreberjugend Sachsen
Pflanzenschutzmittel bitte mit Bedacht einsetzen
Neben faszinierenden Bildern und Geschichten aus dem Tierreich gab Brumm viele praktische Tipps zur Förderung der Artenvielfalt. Er appellierte an seine Zuhörer, Mini-Teiche von Goldfischen frei zu halten und beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Fingerspitzengefühl vorzugehen. Beispiel Schneckenkorn: Von trächtigen und säugenden Igelweibchen aufgenommen, steht es in dem Verdacht, beim Igelnachwuchs das „Wobbly Hedgehog Syndrom“ hervorzurufen, eine neurodegenerative Erkrankung, die zum vollständigen Verlust der Körperkontrolle führt. Wer auf Schneckenkorn nicht verzichten möchte, sollte es früh – in März und April – ausbringen und sich dabei auf die bekannten Verstecke der Schnecken unter Steinhaufen und Brettern konzentrieren – das reduziere die Gefahr für Igel.
Foto: Schreberjugend Sachsen
Gebannt folgten die Zuhörer dem Vortrag Brumms. Ihren Garten werden viele nun mit anderen Augen sehen – und das ist auch ein Verdienst der Kinder und Jugendlichen, die sich im Projekt „Artenvielfalt im Kleingarten“ engagieren.