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„Wir kriegen das wieder hin!“

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Schwarzer Rasen


HochwasserFoto: Spitzl Die Parzelle der Familie Spitzl nach dem Hochwasser, die grauen Verfärbungen zeigen, wie hoch das Wasser stand.


„Die Laube war zerstört. Der Rasen war schwarz, die neuen Blumen, die Koniferen, das Gemüse – alles war kaputt, alles musste raus. Allein hätte ich die Flinte ins Korn geworfen“, berichtet Daniela Philipp. Doch der  Vereinsvorsitzende Tom Schnur macht ihr Mut: „Wir kriegen das wieder hin!“ – und er sollte recht behalten.

Denn die Gartenfreunde im „Tangergrund“ helfen sich gegenseitig dabei, aus dem Chaos wieder eine grüne Oase zu schaffen. „Es ging Hand in Hand, wenn einer nicht weiterkam, hat der andere geholfen“, so Philipp. Gemeinsam werden erst die höher gelegenen Parzellen, von denen das Wasser schon abgelaufen ist, in Angriff genommen: Schlamm wird weggespült, Sperrmüll ge­sam­melt. Gemeinsam folgt man dem zurückweichenden Wasser, um Tag für Tag, Parzelle für Parzelle, die Spuren des Hochwassers zu beseitigen.

Auch im  KGV „Elbaue“ lassen sich die Kleingärtner nicht entmu­ti­gen. Kurz nach der Flut gibt es eine außerordentliche Mitglieder­versammlung: Der Vorsitzende Rainer Neumann fragt die Mit­glie­der, ob sie überhaupt weitermachen wollen. „Als sofort alle die Hand gehoben haben, das hat mich beeindruckt“, erinnert er sich. Nur ein paar Pächter geben auf, die anderen wollen weitermachen. Zu sehr hängen sie an ihren Gärten, Lauben, Nachbarn und Freunden. Gemeinsam rücken die Gartenfreunde die weggespülten Lauben wieder an ihren Standort. Pflanzen werden ge­setzt, Lau­ben saniert, Wege neu gemacht. „Jeder kennt jeden und jeder hat geholfen“, so Neumann.

Carola Spitzl will erst aufgeben, doch ihr Mann ermutigt sie: „Wir schaffen das!“ So macht das Ehepaar weiter - zu sehr hängen sie an ihrer Scholle. „Der Kleingarten ist mein Seelenheil, man vergisst alles um sich herum, wenn man dort ist, außerdem sind mir die sozialen Kontakte wichtig.“


Schöner als vorher

Das Wasser ist noch nicht ganz abgelaufen, da machen sich die Spitzls ans Aufräumen. Müll und Schlamm müssen weg, der Zaun neu gesetzt, die Laube gedämmt und das Dach neu verlegt werden. „In Gummistiefeln haben wir Geschirr mit Grundwasser und Desinfektionsmitteln ab­ge­wa­schen.“ Anschließend werden die Pflanzen zurückgeschnitten. Zwei Monate später blühen als erstes die Rosen. „Es wurde wieder grün, das war schön.“

Auch bei Daniela Philipp ist mittlerweile der Garten wieder herge­stellt. „Es sieht schöner aus als vorher, da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht!“ Die Laube soll im Frühjahr fertig renoviert werden.

HochwasserFoto: spitzl Die Laube der Familie Spitzl nach dem Wiederaufbau.

 

Angst vor der nächsten Flut

Nach dem Hochwasser müssen einige Pächter ihre Gärten auf­ge­ben, Daniela Philipp stellt sich den Schwierigkeiten des Wieder­auf­baus. Sie möchte nicht auf ihren „Ruhepol“ verzichten, Trotzdem: Sie hat sie Angst davor, dass das Wasser wiederkommt. „Fünf Jahre Ruhe, da wäre ich schon zufrieden.“

Auch Cornelia Spitzl blickt wenig optimistisch in die Zukunft: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Wasser wiederkommt. Ich möchte das nicht wieder haben, trotzdem bauen wir dann wieder auf“, sagt sie. Und dafür hat sie vorgesorgt: Zusammen mit ihren Ehemann hat sie ihre Laube so kons­tru­iert, dass sie nach einer Überschwemmung jetzt einfacher und schneller wieder aufgebaut wer­den kann.

sök

Über den Neuanfang eines Vereins nach einem Hochwasser 2011 in Rostock berichten wir unter www.gartenfreunde.de/flut-mv

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