- Kleingartenwesen
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Kindern Raum zum Spielen geben
Spielplätze gestalten – pflegen – prüfen
Die Kleingartenanlagen sind ein Spiegelbild der Gesellschaft in Deutschland. All die Probleme, die Sorgen und Nöte, die uns im Alltag begegnen, finden wir auch im Verein wieder. Eins dieser Themen, nämlich Kindern Raum zum Spielen zu geben, soll Inhalt dieses Beitrags sein.
Warum muss das eigentlich ein Problem sein? Es ist doch ganz einfach: Lass uns eine Schaukel, eine Rutsche, ein Klettergerüst, eine Wippe und eine Sandkiste hinstellen, fertig! Für einen kleinen Bolzplatz haben wir vielleicht auch noch Fläche. Eine freie Parzelle wird hergerichtet, ein Schild wird geschrieben, und dann mal los …
So weit ist das in der Tat kein Problem. Was aber, wenn mal etwas passiert? Wer ist in der Pflicht, die Spielgeräte zu warten und auf Tauglichkeit zu prüfen? Was sagt der TÜV? Zu welchen Bedingungen kann der Verein sich versichern? Was passiert, wenn die Kinder beim Trampolinspringen Spaß entwickeln und diesen bei entsprechender Geräuschkulisse kundtun? Was passiert, wenn der Ball mal in die angrenzende Parzelle saust?
Auch dafür gibt es scheinbar einfache Lösungen: „Fußball spielen verboten!“, „Benutzung nur in der Zeit von … bis …!“, „Mittagsruhe einhalten!“, „Spielgeräte sind veraltet, Spielplatz geschlossen!“ Ach, ich vergaß: „Rasen betreten verboten!“ und „Eltern haften für ihre Kinder!“
Ich befürchte, dass Kinder sich an solchen Plätzen nicht wohlfühlen werden. Wenn wir aber Familien mit Kindern in den Anlagen haben wollen, müssen wir etwas dafür tun. Zum Beispiel einen Spielplatz anlegen – zu Bedingungen, die ein gutes Miteinander ermöglichen, und zu den Vorgaben, die das Gesetz uns vorgibt!
Altersgruppe berücksichtigen
Bevor man einen Spielplatz in der Anlage installiert, muss klar sein, für wen er bestimmt sein soll. Welche Altersgruppe soll er ansprechen? Meine Erfahrung sagt: Kinder, die ins Jugendalter kommen, spielen nicht mehr auf einem Spielplatz, Jugendliche nutzen einen Spielplatz höchstens als Treffpunkt zum Abhängen. Um diese Altersgruppe geht es hier also erst einmal nicht.
Kinder im Vorschul- bzw. Grundschulalter sollen unsere Zielgruppe sein. Nachdem das geklärt ist, braucht es einen guten Ort in der Anlage. Am Randbereich, in der Mitte – wo auch immer! Wichtig ist, dass die Nachbarn bereit sind, den Spielplatz auch langfristig zu dulden. Hier sind aufklärende Gespräche nötig, schließlich soll der Friede im Verein bestehen bleiben.