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Hereinspaziert! Offene Kleingartenanlagen laden ein
Foto: Roemer
Abwechslung auf den Beeten
Für die Gestaltung der Beete gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Niedrige Sträucher wie Fingerstrauch (Potentilla) und Kriechspindel (Euonymus) sind auf die Dauer zwar pflegeleicht, bieten aber nur wenig Abwechslung im Jahresverlauf. Ist die Gehölzdecke nicht geschlossen, wachsen zwischen den Gehölzen Kräuter und Gräser, die vielleicht stören. Das ist eine Frage des Geschmacks. Für mich harmonieren wild wachsende Gräser und Kräuter mit heimischen Gehölzen. Zusammen mit Ziergehölzen wie Rosen oder Rhododendren finde ich sie unpassend.
Bepflanzungen oder Aussaaten mit einjährigen Pflanzen wie Stiefmütterchen, Tagetes, Malven, Mohn, Zinnien oder Goldlack sind aufwendig, ermöglichen aber eine Grundsäuberung der Beete im Frühjahr und dabei zugleich ein bequemes Instandsetzen der Zäune. Muss der Verein Pflanzen erwerben, kommen Kosten auf die Mitglieder zu.
Genau wie die Beete im Garten können Rabatten entlang der Wege abwechslungsreich mit Ziergehölzen, Stauden und Zwiebelgewächsen begrünt werden. Wenn der Verein die Pflege einvernehmlich mit den Pächtern geregelt hat, spricht nichts dagegen, dass die Parzelle einen halben Meter vor und nicht erst am Zaun beginnt. Jeder gestaltet diese Fläche dann so, wie er möchte. Für die Pflege von Staudenrabatten mit Phlox, Grasnelke, Steinkraut, Blaukissen usw. muss aber ein erhöhter Pflegeaufwand und eventuell die Säuberung von Unrat berücksichtigt werden.
Wie wäre es, die Beete nach den Namen der Wege zu begrünen? Der Rosen-, Rhododendron-, Nelken-, Astern- oder Tulpenweg bekommt dann eine ganz neue Bedeutung.
Natürlich dürfen auch Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren und andere Nutzpflanzen den Weg zieren. Bitte denken Sie dann aber daran, dass auch Kinder auf den Wegen spielen und zum Naschen verlockt werden. Verwenden Sie daher keine giftigen oder ungenießbaren Pflanzen. Wer Kräuter vor dem Garten pflanzt und erntet weiß natürlich, dass hier und da ein Hund sein Beinchen hebt.
Attraktive Anlagen locken Interessenten
Offene Zugänge und gestaltete Wegränder gehören heute ganz selbstverständlich zum Bild von Kleingartenanlagen. Wo die Bevölkerung zurückgeht und der Anteil älterer Menschen immer größer wird, ist es schwierig, neue Pächter zu finden. Hierfür bieten offene Anlagen zwar nicht die Lösung, sie tragen aber dazu bei, dass die Akzeptanz der Kleingartenanlagen als Bestandteil des öffentlichen Grüns zunimmt und sich das Bild von den Kleingärtnern wandelt. Das sind wichtige Voraussetzungen dafür, neue Mitglieder zu gewinnen. Attraktive Wohnumfelder sollen Menschen in die Städte und Gemeinden locken. Davon können wir lernen und dafür sorgen, dass auch unsere Vereine an Attraktivität gewinnen.
Joachim Roemer
Vizepräsident des Landesverbandes
Niedersächsischer Gartenfreunde
Anregungen finden Sie z.B. auf diesen Internetseiten:
www.gartendatenbank.de
www.bodendeckerrosen.com
www.gartenfreunde.de
www.gartenarbeit.tv
www.naturimgarten.at
(Handbuch der Grünraumpflege, 160 Seiten; als download)