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Strukturwandel in Städten und Gemeinden

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Hoffnungsschimmer

Dass es auch anderes gehen kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, zeigt ein Beispiel im Süden des Landes. Gleich hinter der Landeshauptstadt liegt das Ziel der Bewertungskommission „Gärten im Städtebau 2014“. Wir lauschen den Antworten auf die Fragen, wie die Stadt ihre Entwicklung und das Verhältnis zu den Klein­gärt­nern sieht.


Strukturschwache RegionenFoto: Roemer Besonders in strukturschwachen Regionen kann es zu Leerständen kommen.


Ernst wird es, als es um den Bedarf an Kleingärten in der großen Stadt geht. Der Ober­bür­ger­meis­ter und der Vereinsvorsitzende können die Fragen parieren: „Wir haben in der Anlage lange Zeit leere Gärten gehabt, teilweise bis zu 25 % hier vor Ort.“ „Wir haben auch Kleingartenanlagen zurückgegeben, nicht viele, aber die Kleingärtner sind ordentlich entschädigt worden oder an­der­wei­tig untergekommen“, ergänzt der Bezirksverbandsvorsitzende. Von 25 % Leerstand ist es gelungen auf noch vier leer stehende Gärten zu kommen. Es konnten neue Gartenfreunde gewonnen werden: „Wir haben viel dafür getan und sind froh, dass junge Menschen mit Kindern zu uns kommen. Neun Nationen fühlen sich wohl und kommen miteinander aus. Auch das Wohn­umfeld hier hat sich ge­än­dert“, erklärt der Vereinsvorsitzende. So geht Klein­garten heute, gar nicht so viel anders als vor Jahren, aber viel­leicht offener und bunter!

Neben den vielfältigen Bemühungen des Vereins war das aber nur möglich, weil sich das Wohnumfeld der Kleingartenanlage verändert hat. Junge Familien zogen in die Nachbarschaft – die Basis für den Erfolg. Überall ist das nicht möglich.


Suche nach dem Patentrezept

In Braunschweig treffen sich an einem späten Märzwochenende Vertreter des Bundesverbandes und der Landesverbän­de und dis­ku­tie­ren, wie mit Leerstand umgegangen werden kann. Eine Be­stands­auf­nah­me ergibt, dass vorwiegend in den neuen Bun­des­län­dern zahlreiche Gärten nicht mehr bewirtschaftet werden, während in den Ballungsräumen Kleingärten wieder stärker gefragt sind.

Die Ursachen sind vielschichtig und Lösungen nicht auf die Schnelle zu finden. Patentrezepte leider Fehlanzeige! Es entsteht ein Papier, mit dem weiter gearbeitet werden soll. Ein erster Schritt, werden die Vorsitzende und unser Vorstand hinter dem Deich denken, aber das reicht noch lange nicht. Auf der Konferenz in Braunschweig war die Sorge der Gartenfreunde aus den neuen Bundesländern um Leerstände in Kleingartenanlagen deutlich zu spüren.

In unseren Kleingartenanlagen in Niedersachsen gibt es im Ver­hält­nis dazu fast keine Leerstände. Das Angebot entspricht im We­sent­li­chen der Nachfrage. Dies liegt daran, dass keine großen ge­sell­schaft­li­chen Veränderungen zu bewältigen waren wie nach dem Ende der DDR. Gleichwohl gilt es auch hier, auf strukturelle Ver­än­de­run­gen in den Städten und Gemeinden zu reagieren, die auf das Kleingartenwesen durchschlagen. Ein Patentrezept hat leider keiner.

Hans-Jörg Kefeder
Präsident des Landesverbands
Niedersächsischer Gartenfreunde

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