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Umbau oder Neugestaltung?

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Gemüse anbauen

Bevor Spaten und Co. zum Einsatz kommen, sollte sich der Neuparzellist überlegen, was im ersten Gartenjahr überhaupt machbar ist. Gerade im Frühling möchten viele Neupächter damit anfangen, ihre ersten Erfahrungen mit dem Gemüseanbau zu machen. Gibt es bereits Gemüsebeete, können sie beispielsweise ab Mit­te April mit dem Anbau von Kartoffeln beginnen. Hier gibt es viele wenig bekann­te Sorten, wie z.B. ‘Blauer Schwede’, ‘Ackersegen’ oder ‘Bamberger Hörnchen’, die es kaum im Supermarkt zu kaufen gibt.

Sind keine Gemüsebeete auf der Parzelle vorhanden, können Kartoffeln nach dem Umbruch einer Rasenfläche als Vorfrucht genutzt werden. Andere Kulturen unmittelbar nach einem Rasenumbruch anzubauen, empfehle ich nicht, sie wären gefährdet durch Drahtwürmer, Wiesenameisen oder Asseln.

Eine bessere Möglichkeit, um nach einem Rasenumbruch den Boden für Gemüsebeete zu bereiten, ist die Aussaat einer Gründüngung (Phazelien, Lupinen, Ackerbohnen oder Saatgutmischungen wie „Rotenburger Gemenge“). Danach kann man mit dem Anbau von Feingemüse beginnen.

Wer im ersten Gartenjahr viel Holz, Geäst und Rasensoden zur Verfügung hat, sollte sich über­le­gen, ob er vielleicht ein Hoch- oder Hügelbeet haben möchte. So lassen sich die überschüssigen Materialien praktisch und kostengünstig in die Beete einarbeiten.

Ist das Gemüse dann gepflanzt, ist es wichtig, sich um die Wasserversorgung  zu kümmern: Re­gen­ton­nen an den Fallrohren der Laube oder eine Grundwasserpumpe sind da am besten geeignet.

 

Den Garten strukturieren

Wege bauen, einen Sitzplatz anlegen, Ge­hölze und Stauden pflanzen …, so entstehen Gartenräume. Wann welche Gehölze und Stauden gepflanzt werden, erfahren Neupächter durch die Fachberater. Auch die Erfahrungen von Nachbarn können sehr hilfreich sein, denn sie kennen die Bo­den­be­din­gun­gen vor Ort und haben im Idealfall vielleicht sogar einige Stauden und Sommerblumen ab­zu­ge­ben.

Stecklinge, Samen oder Jungpflanzen bekommt der Neupächter ansonsten am besten auf Pflan­zen­märk­ten, die regelmäßig von einigen Kleingärtnervereinen organisiert werden. Bei Gehölzen ist der Herbst die ideale Pflanzzeit, dann kann sich ballenlose Ware schnell an ihren neuen Standort gewöhnen. Außerdem sind wurzelnackte Ziersträucher oder Obstgehölze dann preiswerter.

Ist der Neupächter unerfahren im Pflanzen von Gehölzen und Stauden, sollte auch hier der Rat der Fachberater eingeholt werden. Sich etwas praktisch zei­gen zu lassen, ist das Beste, außerdem fördert es den Gemeinschaftssinn. Andere Informationsquellen sind die grüne Schriftenreihe vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) (www.kleingarten-bund.de > Publikationen) oder auch Merkblätter der Vereine.

Die Anpflanzungen können vielfältig sein, sie werden geprägt durch Größe, Farbe und Nutzen. Als Neu­pächter kann ich hier meinen Vorstellungen freien Lauf lassen, allerdings sollte ich nicht enttäuscht sein, wenn das Ergebnis nicht meinen Erwartungen entspricht. Aber auch wenn die ersten gärtnerischen Er­folge noch auf sich warten lassen: Der Neupächter soll­te sich über seine ersten eigenen Erfahrungen freuen und sich durch jede weitere Blüte ermutigt fühlen.

Hartmut Clemen
Landesfachberater des Landesverbandes
der Gartenfreunde Bremen

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