- Gemüse
Chicorée – Frischgemüse auch im Winter
Foto: clemen Natürlich können wir uns im Winter an den zahl- reichen Obst- und Gemüsearten erfreuen, die uns – in der Miete oder im Lager aufbewahrt – zur Verfügung stehen. Viele Kleingärtner ziehen außerdem auf ihrer Fensterbank Kresse & Co.
Aber warum nicht auch einmal etwas Frisches aus dem eigenen Keller? Denn da gedeihen die sogenannten Kellerkinder, der Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum), der zu den Korbblütengewächsen gehört und von unserer heimischen Wegwarte (Cichorium intybus) abstammt.
Die im Winter erntefähigen Sprossen enthalten Vitamin C und das Glykosid Intybin, das ihnen den typischen Geschmack gibt. Chicorée ist ein Gemüse, das die Verdauung unterstützt und die Funktion von Organen wie Galle, Leber und Magen fördert.
Chicorée anbauen
Der eigentliche Anbau beginnt in den ersten Tagen im Mai (bitte nicht früher, da sonst Schossgefahr). Um die gewählte Anbaufläche bis Mai nicht ungenutzt zu lassen, können Sie das Beet bis dahin zum Anbau von Spinat und Radieschen verwenden.
Im Lehr- und Erlebnisgarten FlorAtrium des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen nutzen wir unsere Hügel- oder Hochbeete für die Anzucht dieser Kultur, da die Pflanzen an diesem Standort ihre Pfahlwurzeln gut ausbilden können.
Tipps zur Sortenwahl
Für die mittelspäte und späte Treiberei, Ernte Dezember bis März, eignet sich z.B. die Sorte ‘Tarvido’. Dieser Chicorée entwickelt feste, schwere Triebe und hat einen köstlichen Geschmack. Eine weitere Sorte ist ‘Brüsseler Witloof’, mit ihr ist eine frühere Treiberei möglich. Sie bildet große und feste Köpfe aus.
Chicorée entwickelt sich am besten auf einem tiefgründigen, gut mit Humus versorgten Boden. Schwere, lehmige Böden verhindern eine schöne, gleichmäßige Ausbildung der Pfahlwurzeln, so ist ein Hügelbeet an solchen Standorten besonders zu empfehlen. Als Partner in einer Mischkultur eignen sich Fenchel, Möhren und Kopfsalat.
Nach der Aussaat in einer Tiefe von 2–3 cm und einem Reihenabstand zu anderen Kulturen von 30–40 cm keimen innerhalb von zwei bis drei Wochen die Jungpflanzen. Sie werden, wenn sie kräftig genug sind, auf 10 cm innerhalb der Reihe verzogen. Eine gute Bodenbelüftung (regelmäßiges Hacken) und eine gleichmäßige Bewässerung garantieren ein gutes Wachstum.