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Dahlien
Blütenschönheiten für den Spätsommer
Himmelhuber/Zoonar
Dahlien gehören mit ihren zahlreichen Zuchtformen zu den beliebtesten Zierpflanzen. Kein Wunder, denn sie begeistern nicht nur durch ihre große Vielfalt an Farben und Blütenformen, sondern auch durch ihre lange Blütezeit bis zum Frost.
Aus dem fernen Mexiko in europäische Gärten
dtvphoto/Adobe StockIhren Ursprung hat die Gattung Dahlia aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) in den Hochebenen Mexikos und Guatemalas, wo sie auch heute noch heimisch ist. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Dahlie reichen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts fand die Dahlie ihren Weg nach Europa.
Die heute erhältlichen Kulturpflanzen gehen auf die Kreuzung von nur zwei Arten, Dahlia coccinea, der Scharlach-Dahlie, und Dahlia pinnata, der Großfiedrigen Dahlie, zurück. Die daraus entstandenen Hybriden bildeten den Grundstein für alle weiteren Züchtungen. Heutzutage beträgt die Zahl der Sorten schätzungsweise weltweit etwa 30.000.
Dahliensorten werden in 15 Klassen eingeteilt, die sich durch das Aussehen der Blüten definieren. So zeigen manche Sorten pomponartige Blütenbälle, die teilweise kindskopfgroß werden können. Andere Sorten haben gerollte Blütenblätter, die wie Stacheln aussehen. Besonders interessant wirkt die Halskrausendahlie. Auf einem äußeren Kranz von Blütenblättern befindet sich ein weiterer Ring von kleineren Blütenblättchen, oft sogar in einer anderen Farbe. Deutlich schlichter wirken dagegen einfach blühende Dahlien. Die Seerosen-Dahlie wiederum schmückt sich mit Blüten, die wie Seerosen aussehen.
Wenn Sie Insekten anlocken möchten, sollten Sie aber grundsätzlich zu ungefüllten Dahlien greifen. Nur diese halten für Biene, Schmetterling und Co. Pollen und Nektar bereit und dienen somit als Futterpflanzen.
Foto: LianeM/Adobe Stock
Bodenansprüche und Tipps zur Pflanzung
Dahlien mögen grundsätzlich viel Sonne, wenig Wind und keine Staunässe. Der Boden sollte leicht sauer und nährstoffreich sein. Zum Pflanzen der Dahlien heben Sie ein etwa spatentiefes Loch aus. Die Knolle sollte mit nach oben zeigendem Wurzelhals locker hineinpassen und mit gut 5 cm Erde bedeckt werden.
Sofern Sie keine neuen Knollen gekauft haben, entfernen Sie vor dem Pflanzen vorsichtig Erdreste und kontrollieren Sie die Knollen auf Fäulnis oder andere Überwinterungsschäden. Nur Knollen mit festem und gesundem Wurzelhals treiben neu aus.
Sehr große Knollen können nun mit einem scharfen Messer geteilt werden. Dies ist eine gute Möglichkeit, den eigenen Bestand zu vergrößern oder Pflanzen mit Gartennachbarn zu tauschen und Pflanzenknollen weiterzugeben. Achten Sie darauf, dass immer ein Stück des Wurzelhalses an jedem Teil verbleibt, sonst treibt die Pflanze nicht aus.
Geben Sie bei der Pflanzung eine Handvoll Hornspäne als Dünger unter die Knolle. Auch eine Zugabe von Kompost fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel, sodass der Boden im Pflanzloch durchlässig und humusreich ist. Ins Freie gepflanzt werden Dahlien ab Mai, wenn die Frostgefahr vorüber ist. Je nach Sorte sollte ein Pflanzabstand zwischen 50 und 100 cm eingehalten werden. Um den frischen Austrieb vor Schneckenfraß zu schützen, empfiehlt sich ein Schneckenzaun rund um das ganze Beet oder um einzelne Pflanzen.
Reichtum an Blütenformen und -farben
Bei Dahlien variiert die Wuchshöhe je nach Sorte zwischen 30 und 180 cm. Und auch die Blütengröße reicht von wenigen Zentimetern bis zu einem Durchmesser von über 30 cm. Dahlien gibt es in fast allen erdenklichen Farben, außer Schwarz und Blau, viele Züchtungen sind sogar zwei- oder vielfarbig. Nur duftet leider keine von ihnen, da es bis jetzt nicht gelungen ist, duftende Sorten zu züchten.
Diese große Auswahl an Farben und Blütenformen lädt schnell dazu ein, für das Beet eine (zu) bunte Mischung auszuwählen. Ruhiger und harmonischer wirken Kombinationen aus Pastelltönen oder Einzelfarben zusammen mit anderen, zurückhaltenden Begleitpflanzen wie Spinnenblume, Eisenkraut oder Ziergräsern. Auch Sonnenhut oder Aster stellen schöne Begleiter dar.
Für eine frühe Blüte – Vorziehen auf der Fensterbank
Für eine möglichst frühe Blüte können Sie Dahlien bereits ab März vortreiben. Dazu werden die Dahlien in einen Topf gepflanzt und in einem kühlen Raum (8–15 °C) ans Fenster gestellt. Gegossen werden sollte nur sehr sparsam. Ins Freie dürfen die Pflanzen ab Mitte Mai nach den Eisheiligen.
Sie können die Pflanzen entweder direkt ins Freiland pflanzen oder in einen großen Pflanzkübel umsetzen. Dahlien eignen sich nämlich auch sehr gut für eine Kultur im Kübel. Hier empfehlen sich ein Fassungsvermögen von 15–20 l und ein Durchmesser von mindestens 25 cm. Diese Größe des Gefäßes bietet neben ausreichend Platz den Vorteil, dass die Dahlien besser bewässert werden können. Platzieren Sie die Dahlienknolle immer in der Topfmitte. Da die Pflanze aufrecht wächst, hat sie hier am meisten Raum zur Verfügung.
Den Pflanzkübel können Sie dann entweder im Beet versenken, dann müssen Sie nicht so häufig gießen, oder auf der Terrasse platzieren. Da die Pflanze im Topf mehr Wasser verbraucht als im ausgepflanzten Zustand im Beet, sollten Sie eine entsprechende Bewässerung gewährleisten. Ebenso wichtig ist hier eine regelmäßige Nachversorgung mit Dünger, weil die Nährstoffe schneller verbraucht werden. Düngen sollten Sie ab Juni etwa wöchentlich mit einem flüssigen Dünger, den Sie mit dem Gießwasser ausbringen.