• Gartenpraxis
  • Pflanzenporträts
  • Zierpflanzen

Hortensien

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Hortensien
  • Bauernhortensien
  • Rispenhortensien
  • Doldenrispen
  • Strauchhortensie
  • Waldhortensie
  • Ballhortensien
  • Schneeballhortensie
  • Winterhart
  • Kletter­hor­tensie
  • Haftwurzeln
  • Standort
  • Rho­dodendronerde
  • Winterschutz
  • Düngung
  • Bewässerung
  • Schnitt
  • Rückschnitt
Dem „echten Blau“ auf die Sprünge helfen


Blaue HortensienFoto: Breder Um die Farbe Blau dauerhaft zu erhalten oder gar zu bekommen, müssen Standort und Düngung sehr genau stimmen

Eine Besonderheit stellen blaue Hortensien dar. Damit sie ihre Farbe behalten und nicht in Pink oder Violett umschlagen, ist ein niedriger pH-Wert von 4–5 im Boden Voraussetzung. Wichtige Maßnahmen, diesen niedrigen pH-Wert zu erhalten, sind die Verwendung von Hortensienerde und -dünger sowie ausschließ­lich mit Regenwasser zu gießen.

Spezielle Hortensiendünger verfügen über einen niedrigen Anteil Phosphor. Er ist gerade hoch genug, um die Ernährung mit diesem Nährstoff sicherzustellen, doch niedrig genug, um keinen Überschuss im Boden zu erzeugen. Denn Phosphor im Wurzelbereich blockiert die Alumi­ni­um­aufnahme. Aluminumionen aber braucht der Blütenfarbstoff Delphinidin, um auf sauren Stand­or­ten violette Blüten hervor­zurufen. Der Düngerzusatz „Horten­sien­blau“ lie­fert zusätzlich Alu­mi­ni­um­sul­fat zur Unterstützung der Blaufärbung, sollte aber – wenn überhaupt – nur gezielt zum Zeitpunkt des Blütenansatzes im Herbst und des Austriebs im Frühjahr gegossen werden. Nur zu der Zeit kann die Pflanze das Aluminiumsulfat sinnvoll verwerten.


Schnitt von Hortensien

Meist wird vom Schnitt der Bauern- oder Tellerhortensien abgeraten. Um gesunde und starke Pflanzenkörper zu erhalten, sollte jedoch im Frühjahr ein Drittel aller Triebe (die ältesten, gleichmäßig verteilt) bodennah abgeschnitten werden. Die Pflanzen treiben neu aus, behalten ihre kompakte Form, und es verbleiben ausreichend Triebe für die Blüte.

Die alten Blüten dienen als Frostschutz für künftige Blüten. Entsprechend werden sie ebenfalls erst im Frühjahr knapp unter ihrem Ansatz und oberhalb gut er­kennbarer neuer Knospen entfernt. Werden nur wenige Zentimeter zu viel weggeschnitten, erfolgt eine Blüte an diesem Trieb erst spät im Folgejahr.

‘Bella Anna’ aus dem „Endless Summer“-SortimentFoto: zu Jeddeloh ‘Bella Anna’ aus dem „Endless Summer“-Sortiment: Im Unterschied zur weiß blühenden Muttersorte Hydrangea arborescens ‘Annabell’ (siehe Seite 1) zeigen die Blüten dieses schnittverträglichen Dauerblühers ein zartes Rosa. Rispen- und Strauchhortensien werden ähnlich wie der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) im ausgehenden Winter stark eingekürzt. Ein Rückschnitt auf zwei bis drei Knospen (ca. Kniehöhe) ist die beste Voraussetzung für kräftiges Wachstum und reiche Blüte im Sommer. Haben Sie Mut, denn auf starken Rückschnitt erfolgt stets ein starker Austrieb! Steht die Hortensie bereits mehrere Jahre ohne Schnitt im Garten, sollte auf Schnitt ins sehr alte Holz verzichtet werden. Sonst kann es manchmal zum Ausfall der Pflanze kommen.

Eine Ausnahme stellen die ‘Endless Summer’-Hor­ten­sien dar, die durchaus unterschiedlicher Abstammung sein können (Zuchtformen von Bauern- oder Strauch­hor­ten­sien), aber zwingend winterhart und mehrfach blühend sein müssen. Diese Pflanzen bilden selbst an sehr jungem Holz Blüten aus. Daher ist hier auch ein Schnitt während des Jahres – für  Vasenschmuck beispiels­weise – ohne Verlust der Blühfreude möglich. Noch im selben Jahr erscheinen neue Blüten.

Kletterhortensien werden lediglich ausgelichtet. Dazu werden alle zwei bis drei Jahre ältere, wenig blüh­freu­di­ge Triebe entfernt. Die Hortensie bildet neue Triebe und dankt den Schnitt mit reicher Blüte. Entwickelt sich nach mehreren Jahren der Körper der Kletterhortensie sehr stark, sollte durch entsprechenden Schnitt das Gewicht der Pflanze reduziert werden. So wird vermieden, dass die Pflanze sich plötz­lich von der Wand weg neigt.

 

Viel hilft nicht immer viel

Nicht alle Hortensien lassen sich mit entsprechenden Dünger-Zusätzen blau färben. Weiße Sorten reagieren gar nicht oder derart verzögert auf die Aluminiumgaben, dass der Versuch schon Unsinn wäre. Auch auf zu basischen Standorten erreicht man bei violetten Sorten kaum einen guten Erfolg. Unter dem Strich bliebe: Der Boden wäre mit Aluminumionen überladen, und das Geld wäre weg. Daher unbedingt den pH-Wert und die Grundfarbe der Hortensie beachten, bevor unsinnig gedüngt wird.

 

Andreas Zitzmann

Seite 3 von 3

Online-Seminar am 21.01.2025

Die perfekte Anzucht

Wie Sie zu Hause selbst kräftige Gemüsepflanzen anziehen und was Sie dafür benötigen, zeigt Ihnen Stefanie Ruhnke in diesem Seminar. Erfahren Sie alles über Aussaatmethoden, Pflege, häufige Fehler und schnelle Hilfe bei Keimproblemen – damit Ihre Anzucht gelingt!

Mehr Informationen 

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. Neben interessanten Infos zu den einzelnen Pflanzen, finden Sie hier auch passende Bezugsquellen.

mehr…

Wintergemüse – Saisonkalender

Wintergemüse – Saisonkalender Auch im tiefsten Winter können Sie frisches Grün in Ihrem Garten ernten. Hier sehen Sie, welche Gemüsearten sich für den Anbau im Winter eignen und wann Sie welches Gemüse wie lange ernten, säen, pflanzen oder lagern können.

mehr…

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten Januar

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Januar.
mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten Januar

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Januar.
mehr…

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten Januar

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den Januar.
mehr…

„Der Fachberater“ – damit Sie auf dem Laufenden sind!

Der Fachberater

Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

mehr...