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Neue Sorten: Resistent, gut vermehrbar und dekorativ

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Die neue Primel-Serie (Primula elatior) ‘Piano’Foto: Benary Die neue Primel-Serie (Primula elatior) ‘Piano’ der Firma Be­nary kommt auf langen Stängeln mit 15–17 cm Höhe daher


Wird denn schon gezielt auf Genmaterial von Genbanken zurückgegriffen?
Für landwirtschaftlich genutzte Kulturarten gibt es bereits Genbanken. Jetzt will das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt auch eine Genbank für Zierpflanzen einrichten. In einem dezentralen Netzwerk sollen zierpflanzengenetische Ressourcen erfasst und koordiniert werden. Der Staat hat erkannt, wie wichtig die geneti­schen Ressourcen auch im Zierpflanzenbereich sind.

Nun wird geschaut, welche Arten und Sorten für Deutschland wichtig sind, welche Firmen Pflan­zen züchten und eingebunden wer­den können, welche Arten evtl. über internationale Abkommen gesichert werden können.

Die Prunk­win­den-Mi­schung (Ipomoea purpu­rea) ‘Picotee Mix’Foto: Kiepenkerl Die Prunk­win­den-Mi­schung (Ipomoea purpu­rea) ‘Picotee Mix’, neu im Sortiment von Kiepenkerl, zeichnet sich durch den aparten weißen Rand an den Blüten aus Inwieweit wird heutzutage ­gezielt gezüchtet, und inwieweit spielt auch der Zufall bei der Entstehung bestimmter Merkmale eine Rolle?
Früher war es mehr der Zufall, der zu neuen Merk­ma­len geführt hat. Heute werden konkrete Ziele definiert, und dann wird züchterisch daran gearbeitet, diese Ziele zu erreichen.

Was versteht man unter „Smart Breeding“, und spielt diese Methode im Zierpflanzenbereich eine Rolle?
Beim „Smart Breeding“ wird das Erbgut von Pflanzen analysiert. Mithilfe sogenannter molekularer Marker werden die für bestimmte Merkmale verantwortlichen Gene identifiziert und dann gezielt Kreu­zungspartner ausgewählt. Auch nach der Kreuzung wird das Erbgut des entstandenen Hybriden auf die gewünschten Merkmale hin durchsucht.

Bei landwirtschaftlich genutz­ten Kulturen ist diese Methode bereits etabliert. Im Zierpflanzenbereich wird sie noch sehr wenig eingesetzt, und wenn, dann bei gro­­ßen Zierpflanzengruppen. Bei Ro­sen ist die Erb­gut­a­na­lyse beispiels­weise bereits weit fortgeschritten. Ein Zuchtziel sind Rosen, die gegen Sternrußtau resistent sind.


Duftwicke (Lathyrus odoratus)Foto: Mr. Fothergill‘s Ihr dunkler Rotweinfarbton brachte dieser Duftwicke (Lathyrus odoratus) aus dem Sortiment von Mr. Fothergill‘s den Namen ‘Beaujolais’ ein Inwieweit beeinflusst der Klimawandel Züchtungsziele?
Wenn es hier wärmer wird, werden sich die Pro­du­zen­ten freuen, da sie weniger Energiekosten für den Pflanzenanbau haben. Aber das nur am Rande.

Eine Gefahr sehe ich darin, dass neue Schaderreger hier Fuß fassen könnten: pilzliche Erreger, Thripse, Blattläuse, die andere Viren übertragen als bisher. Eventuell müssen dann andere Resistenzen gezüchtet werden. Das ist aber im Zierpflanzenbereich nicht so wich­tig wie bei Gemüsepflanzen.

Mehr Sorge bereitet mir die Vor­stellung, dass bei uns Pflanzen aus Asien oder anderen Ländern mit wär­me­rem Klima eingeführt werden, die aufgrund des milderen Klimas bei uns so gut Fuß fassen, dass sie sich unkontrolliert ausbreiten, also zu invasiven Arten werden. Denken wir nur an das Indische Springkraut oder den Japanischen Knöterich, die bereits in vielen Regionen Deutschlands große Dominanzbestände bilden und heimische Arten verdrängen. Aber das ist ein anderes Thema.

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Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

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