• Pflanzenporträts

Salbei - aromatische Vielfalt

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Salbei
  • Salbeiarten
  • Honigmelonen-salbei
  • Zitronen-Salbei
  • Heiße-Lippen-Salbei
  • Johannisbeer-Salbei
  • Pfirsich-Salbei
  • Perunanischer-Salbei
  • Marzipan-Salbei
  • Räucher-Salbei
  • Kanarischer-Salbei
Schöne Blüten, silbriges Laub

Peruanischer-SalbeiFoto: Neder Wer das Besondere mag, wird den Peruanischen Salbei lieben!

Verglichen mit den vorgenannten Arten wirken die Blätter des Peruanischen Salbeis (Salvia discolor) schon fast grob und derb. Die Triebe und Blätter sind mit silbrig weißen, filzigen
Haaren überzogen. Fährt man mit der Hand an den Stielen entlang, kann man wie bei
Lavendel das klebrige Harz der Pflanze spüren.

Auch die Blüten fallen komplett aus dem Rahmen. Sie sind tiefviolett und erscheinen auf den ersten Blick fast schwarz. Die Triebe hängen etwas über. Die Blätter besitzen ein ganz eigenes Aroma mit Noten von Schwarzer Johannisbeere und Eukalyptus. Mit einer Höhe von 50–80 cm liegt der Peruanische Salbei im Mittelfeld.


Marzipan-SalbeiFoto: Flora Press/Gaby Jacob Der Marzipan-Salbei (Salvia officinalis ‘Nazareth’) gehört zum Echten Salbei und ist genau wie dieser
in unseren Breiten winterhart. Die hellviolettblauen Blüten erscheinen ab Juli in großer Zahl. Auch die länglichen, silbrig behaarten Blätter sind sehr dekorativ und verströmen einen zarten Marzipan-Duft – gepaart mit dem typisch kräftigen Salbei-Aroma. In der Küche können Sie die Blätter z.B. für deftige Fleischgerichte verwenden oder kurz angebraten zu Pasta servieren.

Der Marzipan-Salbei lässt sich auch gut auf einem heißen Stein oder auf Kohle zum Räuchern verwenden. Bei einer einfachen Methode des Räucherns werden getrocknete Blätter zwischen den Handflächen zu einer kleinen Kugel geformt. Diese wird dann z.B. auf einem Tonuntersetzer angezündet und durch Pusten am Glimmen erhalten. Besonders gut zum Räuchern geeignet ist der sog. Räucher-Salbei (Salvia apiana) mit spitz­ovalen grauen Blättern.
 

Kanarischer SalbeiFoto: Tamara Kulikova/Adobe Stock Kanarischer Salbei Der Kanarische Salbei (Salvia canariensis) bringt Urlaubsflair in den Garten. Hat sie einen guten Standort mit fruchtbarem, durchlässigem Boden und viel Son­ne, kann die auf den Kanaren und Madeira beheimatete Art bis zu 150 cm Hö­he erreichen. Die schmalen, grünen Blät­ter sind mit silbrig weißen Haaren überzogen. Die rosafarbenen Blütenstände erinnern an Muskateller-Salbei und hal­ten bis zum Herbst. Auch als Kübelpflanze wirkt dieser stattliche Salbei sehr de­korativ. Sein Aroma ist fein und mild.


So gedeiht Ihr Salbei

Als Faustregel gilt, dass alle Salbei-Arten und -Sorten mit behaarten oder filzigen Blättern,
wie der Kanarische Salbei und der Marzipan-Salbei, einen Platz an der Sonne lieben. Grünblättrige Salbeipflanzen kommen auch gut mit halbschattigen Lagen zurecht.

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Salbei sehr wenig Wasser braucht, ist dies bei den kleinblättrigen Arten mit zarter Belaubung anders. Sie sind für regelmäßige Wassergaben dankbar – bei kleinen Töpfen kann im Sommer auch tägliches Gießen notwendig sein.

An heißen Standorten mit starker Wärmeabstrahlung kann es bei den grünlaubigen Arten auch zu einem Befall mit Spinnmilben kommen. Dann sollten Sie die Pflanze kräftig zurückschneiden und an einen weniger heißen Platz stellen. Zusätzliches Besprühen der Blätter hilft dabei, es den Spinnmilben weniger ge­müt­lich zu machen und die Pflanzen gesund zu halten.

Alle aufgelisteten Salbei-Arten und -Sorten lassen sich problemlos zurückschneiden – sie treiben willig und buschig wieder aus. Wenn Sie den Pflanzen immer wieder kleine Erholungspausen gönnen, können Sie fortlaufend kleine Ernten durchführen. Der Nachteil an der Sache ist allerdings, dass die Blütenbildung darun­ter leidet.


Nicht frostfest!

Subtropischer SalbeiFoto: Neder Subtropische Salbei-Arten verbreiten mit ihren leuchtenden Blüten Sommerstimmung im Garten.
Die genannten Arten und Sorten sind (mit Ausnahme des Johannisbeer-Salbeis und des Marzipan-Salbeis) in unserem Klima nicht winterhart. Sie sind aber mehrjährig und lassen sich, ähnlich wie Geranien oder Fuchsien, viele Jahre überwintern. Entweder platzieren Sie die Pflanzen in ei­nem kühlen, hellen Bereich zwischen 5 und 15 °C, oder Sie schneiden sie im Spätherbst rigoros zurück und überwintern die Pflan­zen frostfrei und dunkel bei 0 bis 5 °C.

Nach den Eisheiligen können Sie den Salbei dann in den Garten pflanzen, mit dem Topf in die Erde einsenken oder im Pflanzgefäß als attraktive Kübelpflanze weiterkultivieren. Die Ver­mehrung gelingt relativ leicht durch krautige Stecklinge im Frühling, wenn die Triebe noch nicht zu stark verholzt sind.

Neben den zahlreichen Sal­bei-Wildarten aus aller Welt wird auch das Angebot an Sorten immer größer und spannender. Wenn Sie nun Lust auf leuchtende Blüten und vielfältige Aromen bekommen haben, können Sie den einen oder anderen Salbei-Exoten ja mal ausprobieren.


Thomas Neder
Kreisfachberater im Landkreis Coburg

 

Bezugsquellen


Gärtnerei Evi Gampl
Tel. 08061/15 85
www.evi-gampl.de

Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen
Tel. 04288/300 19 11
www.kraeuter-und-duftpflanzen.de

Staudengärtnerei Gaißmayer
Tel. 07303/72 58
www.gaissmayer.de

Seite 2 von 2

Online-Seminar am 23.04.2024

Viel Gemüse ernten von kleinen Beeten

Lernen Sie von den Profis: Urs Mauk erklärt in seinem Vortrag, wie der intensive Gemüseanbau der Marktgärtner funktioniert und warum diese Anbauweise so effektiv ist. Der Agrarwissenschaftler und Gemüsegärtner verrät auch Tipps, wie Sie sich das Gärtner-Leben leichter machen können.

Mehr Informationen 

Online-Seminar - Permakultur im Kleingarten

Permakultur im Kleingarten

Was Permakultur ist – und was nicht, das erklärt Landschaftsgärtner und Diplom-Permakultur-Gestalter Volker Kranz. Sie lernen Design-Prinzipien kennen, nach denen Sie Ihren Kleingarten ökologisch gestalten können und erfahren am Beispiel des neuen Kleingartengebietes in Berlin-Britz, wie ein Waldgarten funktioniert.

Mehr Informationen 

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. Neben interessanten Infos zu den einzelnen Pflanzen, finden Sie hier auch passende Bezugsquellen.

mehr…

Der Blühkalender der Stauden

Der Blühkalender der Stauden

Unser Blühkalender hilft Ihnen dabei, Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten zu pflanzen – das freut das Auge und bietet vielen Insekten das ganze Gartenjahr Nahrung.

mehr…

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…

Blühkalender Sommerblumen

Mit ein- und zweijährigen Sommerblumen können Sie für ein wahres Blütenmeer im Garten sorgen. Unser Aussaat- und Blühkalender hilft Ihnen dabei, die Blumen so auszuwählen, dass Sie das gesamte Gartenjahr Wildbienen und Co. Nahrung bieten können.

mehr…

„Der Fachberater“ – damit Sie auf dem Laufenden sind!

Der Fachberater

Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

mehr...