• Gartenpraxis
  • Pflanzenschutz
  • Nützlinge

Nützlinge im Porträt: Libellen

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Pflanzenschutz
  • Nützlinge
  • Libellen
Entwicklung der Larven

Nach der Eiablage schlüpfen bei manchen Arten bereits nach einigen Wochen die zunächst winzigen Larven aus dem Ei. Bei anderen Arten dauert es Monate, bei manchen überwintern die Eier, und es kommt erst im Frühjahr zum Schlupf.

Larve der Großen PechlibelleFoto: blickwinkel/F.Hecker Larve der Großen Pechlibelle im Wasser Libellenlarven durchlaufen eine sogenannte unvoll­stän­dige Entwicklung. Biologen bezeichnen das als hemimetabole Meta­mor­phose. Es gibt hierbei kein Puppenstadium. Die Larven häuten sich während ihrer weiteren Entwicklung je nach Art sieben- bis 15-mal, wobei die Entwick­lungs­zeit sehr unter­schied­lich ist. Einige Arten benötigen hierfür mehrere Wochen, andere Arten mehrere Jahre.

Während dieser Zeit leben sie räuberisch und fressen alles, was sie in Teich und Tümpel finden und was sie erbeuten können, so z.B. Mückenlarven, Froschlaich, kleine Kaulquappen, Wür­mer, Larven von allen möglichen Wassertieren, sogar andere Libellenarten oder kleine Fischchen u.a.m. Zu den Feinden der Larven zählen insbesondere Fische, Frösche und Larven von Gelbrandkäfern.

Irgendwann ist die Entwicklung der Larven ab­ge­schlos­sen, und sie müssen zur letzten Häutung das Wasser verlassen. Hierzu kriechen sie an dem Stängel einer Wasserpflanze hoch und verankern sich daran. Nun beginnt eine Phase, in der sie völlig wehrlos sowie flucht- und flugunfähig vielen Gefahren ausgeliefert sind.

Das Tier befreit sich nun langsam und mühsam aus der letzten Larvenhaut. Es dauert noch einige Zeit (je nach Temperatur ein bis mehrere Stunden), bis die Flügel mit Insektenblut gefüllt sind und aus der Larve die fertige Libelle (Imago) mit einem zunächst noch recht unsicheren Jungfernflug in ihr neues Leben startet. Dieser Flug führt sie weg vom „Geburtsgewässer“ an einen ruhigen Ort, wo sie ungestört und von den Paarungsversuchen der Männchen verschont bleibt. Hier folgt die abschließende Entwicklung, die mehrere Tage dauern kann. Schließlich ist das Tier vollständig ausgefärbt und sein Chitinpanzer ausgehärtet. Nun ist das Wunder der Metamorphose ab­ge­schlos­sen.


Ernährung der Libellen

Wie die Larven ernähren sich auch die erwachsenen Tiere räube­risch und erbeuten alle möglichen Insekten wie Stechmücken, Bremsen, Fliegen, Käfer, Blattläuse u.v.m. Sie ergreifen aber auch Wespen, Schmetterlinge und machen sogar vor anderen Libellen nicht halt. Viele ihrer Beutetiere werden von uns Menschen als Lästlinge oder Schädlinge eingeordnet. Somit zählen wir Libellen zu den Nützlingen.

Trotz all ihrer Flugkünste sind unsere Libellen vor Feinden nicht gefeit. Vögeln, Raubfliegen, Hornissen, Netzspinnen und Jagd­spinnen dienen sie als Nahrung, und sogar andere Libellen, in der Regel größere Arten, erbeuten Libellen. Das Leben der vollständig entwickelten Libellen ist recht kurz und dauert nur zwei bis höchstens neun Wochen. Im Gegensatz dazu ist die Dauer des Larvenstadiums bei den meisten Libellenarten erheblich länger.

Eine Ausnahme bilden hier nur die in der Familie der Teichjungfern vorkommenden Winterlibellen (Sibirische Winterlibelle und Gemeine Winterlibelle), von denen die Gemeine Winterlibelle in Deutschland anzutreffen ist. Sie überwintern als Vollinsekt an Waldrändern oder anderen ge­schütz­ten Stellen in Bodennähe und erreichen ein Alter von ca. zehn Monaten. Von allen anderen Arten überwintern nur die Larven.

Seite 3 von 5