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Zieht ein Insektenhotel Wespen an?
Foto: Lindner Ein Gartenfreund aus Freiberg hat die folgende Anfrage an die Redaktion gerichtet:
"Wir wollen ein Insektenhotel bauen. Der nächste Garten liegt aber nur 5 m davon entfernt. Ziehen wir mit dem Insektenhotel Wespen an? Wenn ja, wäre der Ärger vorprogrammiert, und wir könnten alles wieder abbauen."
Im Folgenden lesen Sie die Antwort von Dr. Werner Mühlen, Referent für Bienenkunde an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster:
"Wenn Sie in Ihrem Garten etwas für die Insektenwelt tun wollen, so ist das sicher ein guter Schritt zu mehr Natur in unserer Umwelt. Mit dem Insektenhotel locken Sie ausschließlich ,Einsiedlerwespen´ und ,Einsiedlerbienen´ an, die in den verschiedenen Röhren ihre kleinen Nester anlegen.
Jene Wespen, die uns an der Kaffeetafel und am Grillplatz lästig werden, nisten in großen Hohlräumen im Haus oder in der Erde. Die beiden lästigen Arten, die Deutsche und die Gemeine Wespe, leben sozial in großen, individuenreichen Staaten und ernähren sich auch von Aas. Diese Wespenarten interessieren sich in keiner Weise für die Niströhren des Insektenhotels.
Sie müssen auch nicht einen besonderen Abstand zum Nachbargarten einhalten. Hier ist nur die Ausrichtung der Nisthilfe von Bedeutung. Einsiedlerwespen und -bienen lieben es sonnig, windgeschützt und regensicher.
Wollen Sie mehr zu den fleißigen Helfern bei der Schädlingsbekämpfung und Bestäubung im Garten erfahren, so empfehle ich Ihnen die aid-Broschüre "Heimische Wildbienen, Hummeln und Wespen" (aid 3557/1998, Preis 3,– Euro) oder "Wildbienen: Biologie – Bedrohung – Schutz" (Preis 1,50 Euro) der Landwirtschaftskammer NRW. Beide Hefte erhalten Sie über die Landwirtschaftskammer, Tel. 0251/2376-662, www.apis-ev.de (die aid-Broschüre ist auch über den aid direkt erhältlich: Tel. 0228/8499-0, www.aid.de).
Alles über Wespen im Internet
Alljährlich das gleiche Bild an sommerlichen Kaffeetafeln: Kaum steht der Kuchen auf dem Tisch, erscheinen auch schon die schwarz-gelben, stechwütigen Plagegeister: Wespen! Kaum eine andere Tiergruppe der heimischen Fauna ist durch Vorurteile und biologisches Halbwissen stärker belastet.
Wespen verbreiten pünktlich zum Hochsommer immer wieder Angst und Schrecken. Die Aggressivität der Tiere und die Gefährlichkeit ihrer Stiche werden zumeist überschätzt. Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf das faszinierende Leben dieser Sommerbegleiter zu werfen. Der aid infodienst hat ein Special im Internet veröffentlicht:
www.aid.de/landwirtschaft/artenschutz_wespen.php